Was kann man tun um (Langzeit-)Arbeitslose zu unterstützen? Was will IHRE Partei tun ?
Ich habe eine abgeschlossene, überbetriebliche, kaufmännische Ausbildung, die ich selbst finanzieren musste und die von keinem Arbeitgeber anerkannt wird.
Arbeitgeber fordern oft auch für Stellen mit geringen Anforderungen ,Berufserfahrung, die mit einer überbetrieblichen Ausbildung nich geboten werden kann.
Das Jobcenter weigert sich für eine qualifizierte Umschulung/Ausbildung Geld in die Hand zu nehmen und die Mitarbeiter scheinen sich auch nicht mit der Problematik zu beschäftigen, was sich in den Stellenangeboten wiederspiegelt.
Auf Ausbildungsplätze die einen Neuanfang bieten würden gibt es oft genug jüngere Mitbewerber die scheinbar attraktiver sind.
Was kann ihre Partei für die Arbeitslosen wie mich tun? Gibt es Überlegungen/konkrete Pläne etwas umzusetzen?
Ich WILL NICHT arbeitslos sein und mit vielen über einen Kamm geschoren werden, wenn es darum geht dass Bürgergeldempfänger nicht motiviert genug seien eine Arbeit aufzunehmen, aber mir gibt niemand eine Chance!
Sehr geehrter Herr F.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und dafür, dass Sie sich mit einem so wichtigen Anliegen direkt an mich wenden. Es tut mir leid zu hören, dass Sie trotz Ihrer Qualifikation und Motivation Schwierigkeiten haben, eine passende Beschäftigung zu finden. Die Problematik, die Sie schildern, betrifft viele Menschen in ähnlichen Lebenssituationen, die sich engagieren, aber oft auf strukturelle Hürden stoßen.
Als SPD setzen wir uns sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene für eine Gesellschaft ein, in der jede und jeder faire Chancen auf Arbeit und gesellschaftliche Teilhabe erhält. Dies spiegelt sich in unserem Regierungsprogramm für Thüringen wider, das die Förderung von Fachkräften, Weiterbildung und bessere Arbeitsbedingungen als zentrale Schwerpunkte enthält.
Wir wissen, dass gerade für Menschen mit längerer Arbeitslosigkeit oder unzureichender Anerkennung ihrer Ausbildung zusätzliche Qualifikationen entscheidend sein können. Im Rahmen der aktuellen Koalitionsgespräche mit CDU und BSW wird unter anderem diskutiert, wie eine landesweite Förderung von Umschulungen und Qualifizierungen aussehen kann, die auf die individuellen Bedürfnisse der Arbeitsuchenden zugeschnitten ist. Wir setzen uns dafür ein, dass das Jobcenter stärker in der Pflicht steht, Fördermaßnahmen anzubieten und die Hindernisse für Umschulungen und Weiterbildungen zu senken.
Ein zentrales Ziel der SPD ist es, dem Fachkräftemangel in Thüringen durch die Unterstützung und Integration von Arbeitsuchenden entgegenzuwirken. Daher setzen wir uns unter anderem für eine bessere Vernetzung von Ausbildungsplätzen und Jobangeboten ein, um den Einstieg für alle Arbeitssuchenden – auch in Ihrem Bereich – zu erleichtern. Das Regierungsprogramm der SPD Thüringen sieht hier auch eine Unterstützung für Berufsanfänger und Quereinsteiger vor, die besonders für Menschen mit überbetrieblicher Ausbildung relevant sein kann.
Ich verstehe, dass ältere Bewerberinnen und Bewerber oft benachteiligt sind. Daher wollen wir Programme fördern, die sich gezielt auf inklusive und diskriminierungsfreie Beschäftigung konzentrieren. In unserem Regierungsprogramm haben wir zudem festgelegt, die Sozialpartner verstärkt einzubeziehen, um mehr Stellen zu schaffen, die auch überbetrieblichen Qualifikationen Anerkennung verschaffen und so Langzeitarbeitslosen wie Ihnen eine Perspektive bieten.
Ich kann Ihnen versichern, dass wir Ihre Bedenken und Wünsche ernst nehmen. Die SPD Thüringen arbeitet an einer landespolitischen Strategie, die insbesondere die Bedürfnisse von Menschen in schwierigen Arbeitsmarktlagen berücksichtigt und die berufliche Integration fördert. Ihre Motivation, sich nicht auf das Bürgergeld zu verlassen, sondern aktiv nach Arbeit zu suchen, zeigt, dass Sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Genau solche Menschen wollen wir unterstützen und ihnen eine echte Perspektive geben.
Ich hoffe, dass wir in naher Zukunft konkrete Maßnahmen umsetzen können, die Ihnen und vielen anderen in Thüringen zugutekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Georg Maier