Frage an Georg Fahrenschon von Horst G. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Fahrenschon,
wie ist Ihre Meinung zur Schaffung neuer Krippenplätze? Sollte nicht lieber den Eltern die Entscheidung überlassen werden, wie sie ihr Kind betreuen (lassen) wollen statt eine staatlich vorgeschriebene Anzahl von Krippenplätzen zu schaffen? Vielleicht ist die geplante Anzahl viel zu klein oder zu groß? Offensichtlich ist ein breiteres Angebot für die Kinderbetreuung notwendig, aber vielleicht kann man einen effizienteren Weg finden Fördermittel zu verteilen?
Mit freundlichen Grüßen
Horst Goß
Sehr geehrter Herr Goss,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 8. April 2007 zum Thema Kinderbetreuung.
Bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort, aber mit der Berichterstattung zur Reform der Unternehmensbesteuerung war ich in den letzten Wochen sehr beschäftigt.
Bei der Finanzierung von mehr Kleinkinderbetreuung dürfen meiner Überzeugung nach diejenigen Familien nicht bestraft werden, die ihre Kinder selbst erziehen. Eine einseitige Betonung von Kinderkrippen widerspricht auch dem familienpolitischen Leitbild der CSU. Wir brauchen familienfreundliche Bedingungen für möglichst freie Entscheidungen. In Bayern bleibt z.B. in 30% der Familien ein Elternteil zuhause, um sich der Erziehung der Kinder zu widmen. Andererseits ist die Erwerbsquote von Frauen in keinem anderen Bundesland so hoch wie in Bayern. Beiden Familienbildern wollen wir entsprechen.
Momentan wird das gesamte familienpolitische Instrumentarium durchleuchtet und dabei auch geprüft, welcher Bedarf an zusätzlichen Betreuungsplätzen über den im Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG) geregelten Ausbau hinaus überhaupt vorliegt. Mit den entsprechenden Ergebnissen soll dann sachgerecht über mögliche Varianten der Finanzierung nachgedacht werden.
Im Übrigen hat die Große Koalition bereits mit dem Elterngeld und der steuerlichen Berücksichtigung von Betreuungskosten zwei wesentliche familienpolitische Maßnahmen auf den Weg gebracht, deren positive Wirkungen unabhängig von der Art der Kinderbetreuung anfangen zu greifen.
Mit freundlichen Grüßen
Georg Fahrenschon