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Georg Brunnhuber
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Frage von Axel W. •

Frage an Georg Brunnhuber von Axel W. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Brunnhuber,

wie den Medien zu entnehmen ist, sieht die Bundesregierung vor, Paintball zu verbieten.

Ich selbst übe den Sport seit ca. 2 Jahren aus und habe dadurch sehr viele Bekannte und auch Freundschaften schließen können. Meine Beweggründe war sicherlich nicht Gewaltverherrlichung (was eine weit verbreitete Meinung ist) sondern der Teamgedanke, Fairness und wie sehr auf die Einhaltung der Regeln geachtet wird. Beim Fussball dagegen (was ich auch seit 15 Jahre spiele) wird mit viel mehr Aggression zu Werke gegangen, was auch mehr Verletzungen mit sich zieht.

Gotach welches vor ein paar Jahren von den USA zu uns kam, wo Leute im Wald in Tarnfleck umher rennen ist bei den meisten Mitbürgern im Hinterkopf wenn es um Paintball geht. Aber in der letzten Jahren hat es sich zu einem professionellen Sport mit sehr vielen Anhängern entwickelt. Es hängen Spielfelder, Händler, Liegen von dem Verbot ab.

Es wird immer Menschen geben die Gewisse Absichten in sich tragen. Die Ursachen können von Computerspielen, Vernachlässigung von den Eltern bis hin zur falschen Erziehung sein. Paintball ist erst ab 18 erlaub, in einem Schützenverein mit Waffen zu schießen ist bereits im Jugendalter möglich.

Der Vorfall in Winnenden ist absolut erschrecklich und abscheulich. Das die Eltern der Kinder eine Reaktion der Regierung fordern ist mehr als verständlich. Wäre es Ihrer Meinung nach nicht sinnvoller, sich eher um die Jugendlichen, die bereits gewisse Auffälligkeiten aufweisen, zu kümmern?

Wie sehen Sie die Thematik? Versprechend Sie sich so viel von dem Paintball Verbot?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Wittwer,

im Hinblick auf ein Verbot von Paintball möchte ich Ihnen mitteilen, dass dies nach jetzigem Erkenntnisstand nicht mehr vorgesehen ist.

Die Politik prüft aber regelmäßig, wie noch mehr dazu beitragen kann Katastrophen wie in Erfurt oder Winnenden in Zukunft zu verhindern. Wir wissen aber auch: Absolute Sicherheit kann es nie geben. Auch die Möglichkeiten des Gesetzgebers sind begrenzt. Blinder Aktionismus und der rasche Ruf nach schärferen Gesetzen sind verständlich, können aber eine sorgfältige Analyse von Ursachen und etwaigen Verbesserungsmöglichkeiten nicht ersetzen.

Wir müssen verantwortungsvoll nach Möglichkeiten zu echten Verbesserungen suchen, statt Symbolpolitik zu betreiben. Wir brauchen eine neue Kultur der Aufmerksamkeit - intensives Kümmern, Zuwendung und das Bemerken von Verzweiflung und Hass. Ich glaube, die schon reflexartige Forderung nach einer Verschärfung des Waffenrechts allein greift da deutlich zu kurz.

Lieber Herr Wittwer, gleichzeitig haben die Familien der getöteten Schüler und Schülerinnen in Offenen Briefen konkrete Änderungen des Waffenrechts gefordert. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion nimmt diese Forderungen sehr ernst. Die nach den Ereignissen eingerichtete Arbeitsgruppe hat nun Modifizierungen des Waffenrechts vorgelegt, über die - unabhängig von den nicht auszublendenden gesellschaftlichen Faktoren des Phänomens Amoklauf - insbesondere die Verhinderung des unbefugten Zugriffs auf Schusswaffen erreicht und der Zugang von Minderjährigen zu deliktsrelevanten Schusswaffen noch stärker erschwert werden soll. Diese Ergebnisse sollen nach dem Willen der Bundesregierung noch vor der parlamentarischen Sommerpause verabschiedet werden, weshalb die entsprechenden parlamentarischen Verfahren jetzt zügig eingeleitet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Georg Brunnhuber MdB