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Gabriele Heinen-Kljajic
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Daniel B. •

Frage an Gabriele Heinen-Kljajic von Daniel B. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Heinen-Kljajic,
ich habe drei kurze und bündige Fragen an Sie und hoffe, dass Sie genauso kurz und Bündig Antworten.

1) Wie stehen Sie zur Aufhebung des Errichtungsverbotes neuer Gesamtschulen in Niedersachsen?
2) Wie stehen Sie, eine Aufhebung des vorgenannten Verbotes vorausgesetzt, zu einer vierten IGS in Braunschweig?
3) Wie stehen Sie zu Studiengebühren?

M.f.G.
Daniel Burek

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Antwort zu 1

Wir sind für die sofortige Aufhebung des Verbots, neue Gesamtschulen zu errichten und haben in den vergangen 5 Jahren immer wieder parlamentarische Initiativen gegen dieses Verbot gestartet. Das dreigliedrige Schulsystem ist gescheitert. Internationale Vergleichsstudien wie Pisa zeigen immer wieder auf, dass die Leistungspotenziale unserer Kinder im bestehenden Schulsystem nicht ausreichend gefördert werden und dass der Erfolg der Kinder stark von ihrer sozialen Herkunft abhängt. Integrierte Gesamtschulen weisen den Weg aus dieser Bildungskatastrophe. Langfristig wollen wir eine neunjährige Basisschule als Regelschule einführen, in der alle Kinder gemeinsam von der 1. bis zur 9. Klasse gemeinsam lernen. Wir wollen also auch die Binnendifferenzierung und die Möglichkeit des Sitzenbleibens, beides Elemente der heutigen Gesamtschule, abschaffen.

Antwort zu 2

Wir sind für die sofortige Errichtung einer 4. IGS in Braunschweig. Für diese Forderung haben sich die Grünen im Rat der Stadt Braunschweig schon immer stark gemacht. Ihre Umsetzung scheiterte vor Einführung des Neugründungsverbots durch die schwarz-gelbe Landesregierung auch am Widerstand der SPD.

Antwort zu 3
Wir sind als Grüne gegen die von CDU und FDP eingeführten Studiengebühren. Schon heute nehmen 83% aller Kinder, deren Eltern Akademiker sind, ein Studium auf. Bei Nichtakademikern sind das nur 23%. Das heißt, an der Hochschule setzt sich die soziale Selektion unseres Bildungssystems fort. Studiengebühren werden diesen Effekt weiter verstärken. Die Tatsache, dass wir trotz Einführung der Studiengebühren mehr Studienanfänger haben, ist schlicht dem demographisch bedingten Anstieg der Zahl der Abiturienten und dem doppelten Abiturjahrgang in Sachsen-Anhalt geschuldet. Dagegen belegt die Tatsache, dass weniger als 5% aller Studierenden den Studienkredit zur Finanzierung der Gebühren in Anspruch nehmen, sehr deutlich, dass Studierende das Kreditrisiko scheuen. Im Gegensatz zur SPD sind wir auch schon gegen die Einführung der Langzeitstudiengebühren gewesen.

Mit freundlichem Gruß,

Katrin van Herck
(Persönliche Mitarbeiterin)