Frage an Gabriele Heinen-Kljajic von Ralf B. bezüglich Verkehr
Sehr verehrte Frau Heinen-Kljajic,
durch die Verlängerung der Start- und Landebahn des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg für VW auf Kosten der Steuerzahler werden die Bürgerinnen und Bürger im Norden Braunschweigs mit erheblichen Verkehrsproblemen konfrontiert. Diese resultieren aus der rechtswidrigen Unterbrechung der Grasseler Strasse als wichtige Verkehrsverbindung durch die Verlängerung der Start- und Landebahn.
Die Bürgerinnen und Bürger fordern daher – wenn machbar – eine Unterführung der Start- und Landebahn (Tunnel) zur Wiederherstellung der unterbrochenen Verkehrsverbindung und haben dazu 2012 folgende Vorgehensweise vorgeschlagen:
1) Zurverfügungstellung von Bauunterlagen an der Stelle des Tunnels durch die Stadt Braunschweig.
2) Untersuchung der Machbarkeit eines Tunnels.
3) Falls die Machbarkeit gegeben ist, Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten für einen Tunnel.
4) Falls Machbarkeit und Finanzierung gegeben sind, Umsetzung des Vorhabens.
Fragen:
1) Wie positionieren Sie sich Sie hinsichtlich der durch die Verlängerung der Start- und Landebahn entstandenen Verkehrsprobleme im Norden Braunschweigs?
2) Wie positionieren Sie sich hinsichtlich der vorgeschlagenen Vorgehensweise zur möglichen Wiederherstellung der unterbrochenen Verkehrsverbindung Grasseler Strasse durch einen möglichen Tunnel?
Mit freundlichen Grüßen
R. B.
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für ihre Frage bezüglich der Verlängerung der Start- und Landebahn des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg und den daraus resultierenden Verkehrsbewegungen.
Wir Grüne haben seinerzeit Bedenken geäußert in Bezug auf die Verlängerung der Start- und Landebahn. Aspekte wie Lärmschutz oder der Eingriff in den Wald spielten dabei für uns eine wichtige Rolle. Zudem haben wir kritisiert, dass die Kosten für den Ausbau von den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern getragen werden müssen.
Wie mein Kollege Gerald Heere bereits auf Ihre Anfrage mitteilte, hat sich unsere GRÜNE Fraktion im Rat der Stadt Braunschweig bereits eingehend mit diesem Thema beschäftigt. Mehrfach wurde von uns eine neutrale Verkehrszählung unter Berücksichtigung der Verlängerung der Landebahn und Kappung der Grasseler Straße angeregt. Entsprechende Anträge wurden im Rat der Stadt gestellt bzw. unterstützt.
Ich halte es für sinnvoll die Straßensituation im Flughafenumfeld zu verbessern. Die mehr belastete K31 und die Ortsdurchfahrt Waggum sollten weiterhin beobachtet und falls notwendig mithilfe verkehrsberuhigender Maßnahmen entlastet werden. Zudem brauchen wir neue Radwegeverbindungen, z.B. in Verbindung von Tiefer Str. und Hondelager Str. Schließlich sollte auch die ÖPNV-Anbindung in die Stadtteile nördlich des Flughafens weiter verbessert werden. Die zu ergreifenden Maßnahmen fallen in den Aufgabenbereich der Kommune. Dennoch haben die lokalen rot-grünen Abgeordneten sich dafür stark gemacht, dass für das Fehlerbehebungsverfahren zum Planfeststellungsbeschluss eine neue Verkehrszählung verlangt wird. Die Radwegeverbindung entlang der Tiefen Str. wurde zudem in den vordringlichen Bedarf des aktuellen Radwegekonzepts des Landes aufgenommen.
Die Frage nach einem Tunnel unter der Landebahn ist eine kommunale Frage, die mit sehr hohen Investitionen verbunden wäre. Der Einschätzung meines Kollegen Gerald Heere, dass die zusätzliche Verkehrsbelastung in den Ortsteilen nördlich des Flughafens nicht groß genug ist, eine Millionenausgabe dieser Höhe für einen Tunnel gegenüber den Steuerzahlern und Steuerzahlerinnen zu rechtfertigen, teile ich.
Mit freundlichen Grüßen,
Gabriele Heinen-Kljajić