Frage an Gabriele Fograscher von Albertine G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Fograscher,
ich bin ziemlich sauer darüber, dass es überhaupt eine Diskussion über Studiengebühren gibt. Ich finde es nur gerecht. Eine entsprechende Ausbildung an Fachschulen oder Meisterbriefkurse sind je nach Fach weitaus teurer. Da fragt niemand wie man das finanzieren soll. Der Meisterbrief meines Sohnes wurde nur zu einem Bruchteil durch ein rückzahlbares Darlehen unterstützt. Als Geselle hätte er kaum Chanven gehabt auf ein einigermaßen vernünftiges Einkommen. Trotz Meisterbrief verdient er momentan nicht mehr als ein guter Facharbeiter muss aber die 10 000 € bei der KfW bank abstottern, was ihm mit Frau und Kind n un wirklich sehr schwer fällt. Solange ich gesund war und arbeiten konnte finanzierte ich den Rest insgesamt etwa 50 000 € (Ja so teuer ist eine Meisterausbildung als Orthopädieschuhtechniker) unter schwersten Bedingungen, lebte und lebe immer noch am Existenzminimum um meine in diesem Beruf sehr begabten Sohn, diese Ausbildung zu ermöglichen.I Trotz meiner schweren unheilbarenErkrankungen muss ich aus dieser Zeit noch 5000 € abbezahlen.. (ich könnte zwar die Eidesstattliche Versicherung ablegen,a ber das widerstrebt mir sehr, wäre auch nicht gerade förderlich wenn ich eine kleinere neue Wohnung benötige ...) Mein ältester Sohn hat studiert, das kostete zwar auch aber lange nicht soviel. Er besuchte auf Grund seiner Begabung eine private Fachhochschule weil er sich dort ein Stipendium erarbeitete. Dies sollte weiter möglich sein. aber nicht nur für Studenten. Acuh berufliche Bildung außerhalb der UNI muss erschwinglich sein. Entweder Geführen und Stipendien für alle oder für keinen. Das ist meine Forderung..
NOch eine Bitte.: Gibt es irgendeinen Fond, der uns etwas finanziell unterstützen könnte?
Wie kann ich meine Forderung und die Wichtigkeit der beruflichen Bildung kostengünstig, dafür nur für Bildungswillige und Begabte finanzierbar zu machen mehr publik machen.?
Mit freundlichem Gruß
Albertine Ganshorn
Sehr geehrte Frau Ganshorn,
ich danke Ihnen für Ihre Frage auf www.abgeordnetenwatch.de
Ihren Unmut über die Diskussion zu Studiengebühren kann ich nicht verstehen. Aktueller denn je erkennt man, dass die Bundesrepublik Deutschland in die Bildung unserer Kinder investieren muss, damit sie auch in Zukunft anschlussfähig im internationalen Wettbewerb bleibt. Um jedoch allen Schulabsolventen die Möglichkeit eines Studiums einzuräumen, bedarf es der finanziellen Stütze durch den Staat, in Form des Studenten - BAföGs. Die Erhebung von Studiengebühren in den CDU / CSU -- geführten Bundesländern relativiert die finanzielle Hilfe vom Staat, so dass doch leider eine Einkommensselektion stattfindet.
Beschränkt man den Bildungszugang durch finanzielle Schranken, verspielt man nicht nur die Zukunft der Schulabsolventen, sondern auch die Wirtschaftlichkeit Deutschlands. Eine Vielzahl von Bildungswilligen und Begabten, die Sie angesprochen haben, könnten ohne die Hilfestellung durch den Staat nicht ihre eigenen Träume verwirklichen.
Eine Aufrechnung zwischen Meisterbriefkursen und eines Studiums lehne ich ab, da beide nicht in finanzieller Abhängigkeit stehen. Eher ist es so, dass vielen Studienabsolventen eine unsichere Zukunft beschieden ist. Dagegen finden in der Regel die Meister -- Absolventen durch die Möglichkeit der Selbstständigkeit eher eine Arbeitsstelle. Ich gebe Ihnen Recht, dass der Abschluss des Meisters mit sehr hohen finanziellen Hürden verbunden ist. Eine finanzielle Hilfeleistung zur Bewältigung dieses Hindernisses sehe ich nur durch das Meister -- BaföG. Darüber hinaus sind mir Fondszuwendungen leider nicht bekannt.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn trotzdem eine gute Zukunft!
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Fograscher, MdB