Frage an Gabriele Dobusch von Karsten W. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Was wollen Sie für den Erhalt des sozialen Grüns in Altona tun? Der Kleingarten ist unserer Familie ein wichtiger Ort, wo wir mit den Kindern lernen, selbst Nahrung zu erzeugen und dabei ganz praktisch Arten und Klima zu schützen. Wir stehen hier wegen des Ausverkaufs der Flächen und Druck, wie Sie auf http://wurzelraum.de nachvollziehen können.
Die vielfältigen Interessen des Senats und im Viertel prallen aufeinander. Seit der Evokation des Bürgerbegehrens 2009 ist der politische und soziale Dialog gestört. Bedarfe wie Wohnungsbau, Schulen, Kleingärten, Sportplätze, Flüchtlingsunterkünfte, Parks, Veloroute, Neubau des Krankenhauses Altona u.a. stehen gegeneinander, anstatt dass der Senat mit den Beteiligten vor Ort Lösungen sucht. Bitte stellen Sie dar, wie die Beteiligung der Zivilgesellschaft bei der nachhaltigen Stadtentwicklung in solchen Fällen gestärkt werden kann oder wo Sie das schon mal erreicht haben.
Sehr geehrter Herr Weitzenegger,
auch in meiner Familie gab es immer begeisterte Fans von Kleingärten, und auch wenn ich selbst keinen hier in der Stadt nutze, so profitiere ich doch von einem Freundes- und Bekanntenkreis mit Kleingarten. Ich verstehe also, worum es Ihnen geht.
Und es stimmt ja - der Druck auf freie Flächen ist enorm, auch bei uns in Altona.
Lassen Sie mich kurz an die Diskussion um den A7-Deckel erinnern. Auch damals war es schwer, die richtigen Abwägungen zu treffen. Ich glaube aber, dass es in dem Fall gelungen ist, einen für die meisten Beteiligten tragbaren Kompromiss zu finden. Die Vereinbarungen, die dazu getroffen wurden, sind auch aufgrund der regen Beteiligung der Zivilgesellschaft zustande gekommen. Noch ist der Deckel nicht da, aber wir können ja in anderen Teilen der Stadt schon sehen, welche positiven Effekte das Zusammenwachsen durch den Bau der A7 getrennter Quartiere haben kann. Ich bin recht zuversichtlich, dass auch die Bereitstellung von (Ersatz-)Flächen auf dem zukünftigen Deckelteil für Kleingärten zufriedenstellend funktionieren wird.
In letzter Zeit gab es außerdem neuere Initiativen, um Grünflächen etc. im ganzen Stadtgebiet zu bewahren. Auch hier finde ich das Ergebnis der langen Verhandlungen ziemlich gut: Hamburg hat zwar bereits im Vergleich mit anderen Großstädten einen sehr, sehr hohen Anteil an Grünflächen und 35 Naturschutzgebiete. Zukünftig - so wurde vereinbart - sollen aber 10 Prozent der ganzen Stadtfläche Naturschutzgebiete werden! Und Druck hin oder her: Wir halten uns an Vereinbarungen!
Mit freundlichem Gruß
Gabi Dobusch