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Gabriela Schimmer-Göresz
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Frage von Michael L. •

Frage an Gabriela Schimmer-Göresz von Michael L. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Schimmer-Göresz,

Sie sind engagiert in der Initiative „Bürger gegen Fluglärm“ und Ihre Partei spricht sich erfreulicherweise gegen eine dritte Startbahn des Flughafens München aus. Im ÖDP-Programm zur Landtagswahl finde ich die Aussage: „Das Flugzeug ist das umweltschädlichste Verkehrsmittel“ .

Wie passt es dann zusammen, dass ausgerechnet der Bundesvorsitzende Ihrer Partei scheinbar sehr gerne auch Inlandsflüge / Kurzstreckenflüge in Anspruch nimmt? Er fliegt mal von München nach Düsseldorf ( http://www.merkur-online.de/lokales/erding/flughafen/frankenberger-pfefferspray-bord-1196108.html ) oder mal für ein Interview zum ZDF-Morgenmagazin von Linz nach Berlin (entsprechende Aussagen finden sich in seinem Buch "Volk, entscheide").

Empfinden Sie das nicht als eine Verhöhnung Ihres Engagements?

Kann ich davon ausgehen, dass auch die ÖDP gerne Wasser predigt und Wein säuft?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Lamm,

nein, Sie können nicht davon ausgehen, dass die ÖDP Wasser predigt und Wein säuft. Allerdings sind auch ÖDP-Mitglieder, Kandidatinnen und Kandidaten oftmals bestimmten Zwängen ausgeliefert.  Ich selbst bin in meinem ganzen Leben noch nie zivil geflogen, insofern bin ich beim Thema "Fliegen" nicht angreifbar.  Die ÖDP tritt nicht an, um das Fliegen zu verbieten, sondern die Kosten des Fliegens zu internalisieren, d.h. sämtliche Subventionen, wie z.B. die Steuerbefreiung beim Kerosin oder die Mehrwertsteuerbefreiung bei manchen Tickets oder andere Subventionen abzuschaffen. Unser Ziel ist zunächst "Kostengerechtigkeit" unter allen Mobilitätsmitteln. Würden die Kosten des Fliegens eingepreist, wären Billigflüge obsolet. Dann wäre es von heute auf morgen vorbei, über den Ticketpreis eine Nachfrage zu generieren, die es bei "echten" Preisen, so nicht mehr gäbe. Der Flugverkehr würde sich reduzieren.

Es ist leider so, dass es Menschen gibt, die aus beruflichen und manchmal familiären Gründen das Flugzeug benutzen müssen. Das kann und will niemand verteufeln. Jede und Jeder hat z.B. die Möglichkeit, über das Portal http://www.atmosfair.de seine zusätzliche CO2-Leistung durch eine Spende für ein Klimaprojekt auszugleichen. Ich bin zwar vom "modernen Ablasshandel" nicht begeistert, aber diese Möglichkeit sollte genutzt werden. Außerdem kommt es auf die Gesamtklimaleistung an. D.h. wenn jemand gänzlich auf´s Autofahren verzichtet, sich nur regional und saisonal ernährt, vielleicht ganz auf Fleisch verzichtet,  wenig Kleidung kauft und sich im Übrigen sehr CO2-freundlich verhält, dann erlaubt sicher sein "ökologischer Fußabdruck" auch mal eine Flugreise.

Und lust but not least: Ich bin nicht für Sebastian Frankenberger verantwortlich. Fragen Sie ihn doch einfach selber. Ich weiß allerdings, dass die Redaktion, die ihn zur Fernsehsendung eingeladen hat, nur ein Flug-Ticket zu bezahlen bereit war, nicht jedoch eine Zugfahrkarte. Und kurzfristig kam die Einladung ebenfalls.

Es mangelt in allen Bereichen an Aufklärung und es mangelt an Instrumenten, die ein umweltfreundliches Verhalten belohnen und im Gegenzug ein umweltschädliches oder klimaschädliches Verhalten verteuern. Beschäftigen Sie sich doch mal mit der Steuerreform für Arbeit und Umwelt der ÖDP.

Vielen Dank für Ihre Interesse und ich hoffe sehr, dass Sie sich in allen Bereichen des täglichen Lebens ebenso bemühen, wie ich das immer wieder auf´s Neue versuche.

Gabriela Schimmer-Göresz,