Frage an Fritz Haugg von Corinna J. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Grüß Gott Herr Haugg,
Ich wüßte gerne, wie Sie zum Thema Wohnungsbau hier im Tölzer Land stehen. Aus Hamburg kommend erlebe ich derzeit eine gewisse "Zurückhaltung" bei der Erschließung von Bauland. Besonders auffällig ist die deutliche Zweiteilung, einerseits in Projekte jenseits der Millionengrenze und andererseits in bezahlbare aber nicht ganz zeitgemäße Wohnungen. Dazu kommen noch die jeweiligen Einheimischen Modelle, die ja für Neubürger absolut unerreichbar sind. Also, wo können wir denn Ihrer Meinung nach wohnen?
Herzlich grüßt
C. J.
Sehr geehrte Frau Jansen,
Eine gute Möglichkeit, damit auch bei Bauprojekten von privaten Investoren günstiger Wohnraum geschaffen werden kann, ist die Soziale Bodennutzung (SoBon), die die Kommunen per Satzung erlassen können. Hier muss der Investor einen Teil seiner Wohnungen auch als sozial günstige Wohnungen anbieten. Eine weitere Möglichkeit ist die Nachverdichtung, besonders in der Höhe, da hier neuer Wohnraum geschaffen wird ohne mehr Flächen zu verbrauchen. Generell hilft gegen den starken Anstieg der Wohnungspreise nur das Angebot zu steigern. Hier müssen die Kommunen ihren Beitrag dazu leisten. Aber auch der Bund ist hier gefragt. Zum Beispiel, den Abschreibungssatz von 2% auf 3% zu erhöhen. Die FDP will einen Freibetrag von der Grunderwerbssteuer bei dem ersten selbstgenutzten Wohnraum. Ziel muss sein die Eigentumsquote in Deutschland zu steigern, den Wohneigentum ist die beste Vorsorge gegen Altersarmut.
Einheimischen Modelle haben ihre Berechtigung, da sonst gerade junge Leute keine Chance haben in ihrer Heimat wohnen zu bleiben. Aber sie haben auch Recht, es muss dabei ausgewogen bleiben.
Vielen Dank für Ihre Frage und viele Grüße
Fritz Haugg