Frage an Fritz Felgentreu von Michael N. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Dr. Felgentreu,
bitte teilen Sie mir doch Ihre Ansicht das Projekt der Fehmarnbeltquerung per Tunnel mit. Einen Bericht darüber gibt es auf NDR hier: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Fehmarnbeltquerung-Planung-dauert-an,shmag52686.html
18 km quer durch die ohnehin sensible Ostsee. Das Geld wird woanders bitter benötigt (Wohnungsbau, Schulsanierung, Straßen, Brücken...), warum wird dieses Projekt, das zusätzlich noch auf veralteten Zahlen beruht, nicht beendet?
Ja, den Tunnel zahlt Dänemark, das geht ja aus dem Bericht hervor. Nicht aber die Anbindung vom Tunnelausgang/-anfang auf Fehmarn bis nach Hamburg mit z.Z. geschätzten 3 Mrd. €
MfG
M. N.
Sehr geehrter Herr N.,
vielen Dank für Ihre Anfrage an mich!
Der geplante Tunnelbau ist Teil des deutsch-dänischen Staatsvertrages, der 2009 beschlossen worden ist. Zuerst sollte beim Bauprojekt die abschließende Rentabilität für die Region geprüft werden. Bei diesem europäischen Projekt ist es zudem besonders wichtig, die Garantie einer bereits zugesicherten EU-Förderung von 600 Millionen Euro einzuholen. Die Europäische Union fördert Projekte dieses Ausmaßes und wir müssen sicherstellen, dass die Förderung trotz Verzögerung beim Bau erhalten bleibt.
Generell das Projekt nicht in meinem Wahlkreis liegt, habe ich auch die Meinung von den ortskundigen Abgeordneten einholen wollen, bevor ich Ihnen schreibe.
Die Kolleginnen und Kollegen stellten heraus, dass mehrere Punkte bezüglich des festen Querung, also des Tunnels, geprüft werden sollten. Dazu gehört das prognostizierte Verkehrsaufkommen, die Beeinträchtigung des Lübecker Hafens durch eine Veränderung des Güteraufkommens sowie ausreichender Lärm- und Naturschutz. Auf den Seewegen gelten dort für Schiffe verschärfte Schadstoffgrenzwerte, diese müssten auf die Straße übertragen werden.
Da die feste Fehmarnbeltquerung durch den deutsch-dänischen Staatsvertrag beschlossen ist und auch die Landesregierung von Schleswig-Holstein zum Bau des Tunnels steht, gilt es aber auch, auf die wahrscheinlich kommenden Herausforderungen zu reagieren, wie in Lübeck zum Beispiel mit einem neuen Hafenplan 2030, um den Hafen zukunftsfähig aufzustellen, oder auch mit entsprechenden Lärmschutzmaßnahmen für die Bürgerinnen und Bürger.
Mit freundlichen Grüßen
Fritz Felgentreu