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Fritz Felgentreu
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Frage von Johannes M. •

Frage an Fritz Felgentreu von Johannes M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

In Neukölln schlafen die Roma im Park, die anderen osteuropäischen Wanderarbeiter stehen an den Bürgerämtern an, für die Anmeldungen und den Gewerbeschein, das 19. Jahrhundert ist zurück. Will die SPD was tun? Die SPD wurde gegründet um den Menschen ein Leben in Respekt zu ermöglichen. Die Menschen sollten durch die Arbeit emanzipiert werden. Heute sind die Menschen wieder der Arbeit unterworfen. Die SPD steht für die Flexibilisierung der Arbeitsmärkte und den Abbau der Arbeitnehmerrechte. Hört das irgendwann auf. Die Tätigkeit von Frau Nahles in den letzten 4 Jahren ist mir inhaltlich bekannt, Reparatur der schlimmsten Auswüchse der Arbeitsmarktreform mit total schwierigen bürokratischen Ergebnissen.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Arbeit.

Ich muss ihnen wiedersprechen - die SPD steht keinesfalls für den Abbau von Arbeitnehmerrechten.

Vielmehr setze ich mich für Gerechtigkeit und Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland ein; mit dem Ziel der Vollbeschäftigung. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, einen festen Job mit guten Bedingungen zu finden. Aus diesem Grund will die SPD die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen abschaffen. Jede Arbeiternehmerin und jeder Arbeitnehmer muss auch gut vom Lohn leben können. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass die Löhne wieder steigen und Tarifbindung wieder zum Normalfall wird. Außerdem müssen Frauen für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn bekommen wie Männer. Auf der einen Seite muss es vor allem in den sozialen Berufen wieder mehr Geld geben. Auf der anderen Seite wollen wir Managergehälter begrenzen. Von zentraler Bedeutung bleibt auch weiterhin die enge Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften, die auf Augenhöhe die Interessen der Arbeitnehmerschaft durchsetzen.

Die Vielfalt der Beschäftigungsformen ist eine Herausforderung. Die Politik muss die Rahmenbedingungen an diese Realität anpassen. Die SPD setzt sich daher für einen Arbeitsmarkt ein, der sich an den Bedürfnissen der Menschen ausrichtet und ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Bessere Arbeitsbedingungen nützen allen, nicht nur den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, sondern auch den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern. Zufriedene Arbeitnehmerinnen und -nehmer ohne existenzielle Sorgen können auch bessere Arbeit leisten. Mein Ziel ist unbefristete Arbeit – sozial abgesichert und nach Tarif bezahlt. Das muss für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wieder der Normalfall werden. So werden die Menschen wieder mehr durch ihre Arbeit emanzipiert und nicht von ihr unterworfen, wie Sie es beschreiben.

Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegt mir sehr am Herzen. Eltern wollen für ihre Kinder da sein und beruflich den Anschluss behalten. Mit der Familienarbeitszeit unterstützen wir sie dabei, sich partnerschaftlich um Beruf, Kindererziehung und Hausarbeit zu kümmern – mit dem Recht weniger zu arbeiten. So bleibt ihnen mehr Zeit für die Kinder – und auch für pflegebedürftige Angehörige. Wenn Eltern ihre Arbeitszeit reduzieren wollen, sollen sie ein Familiengeld erhalten.

Auch wer seinen Job verliert, kann auf uns zählen: Unser Arbeitslosengeld für Qualifikation (ALG Q) unterstützt alle, die nach drei Monaten noch keinen neuen Job gefunden haben. Wir schaffen ein Recht auf Weiterbildung und verbessern damit die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Für diese Ziele setze ich mich in meiner Fraktion ein. Ich hoffe ich konnte Ihnen meine Positionen zum Thema Arbeitsmarkt verdeutlichen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Fritz Felgentreu