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Fritz Felgentreu
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Frage von Roberto W. •

Frage an Fritz Felgentreu von Roberto W. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Felgentreu,

laut folgendem Link
http://www.lsvd.de/newsletters/newsletter-2014/ergebnis-der-namentlichen-abstimmung-im-bundestag-zum-gemeinsamen-adoptionsrecht.html

haben Sie gegen ein gemeinsames Adoptionsrecht gestimmt. Können Sie dies begründen? Schließlich hieß es vor der Wahl noch, dass mit der SPD 100% Gleichstellung käme.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Walcher,

ein Kernanliegen unserer sozialdemokratischen Politik ist die vollständige Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften in allen Rechtsbereichen. Selbstverständlich gehört für mich auch das volle Adoptionsrecht für lesbische und schwule Paare dazu. Damit wird auch die soziale und rechtliche Situation von Kindern in Regenbogenfamilien gestärkt. Für mich ist das entscheidende Kriterium für die Auswahl von geeigneten Adoptiveltern das Kindeswohl und nicht das Geschlecht der Eltern. Entscheidend für ein Kind ist eine stabile und liebevolle Bindung zu seinen engsten Bezugspersonen und nicht die sexuelle Identität der Eltern. Diese Geborgenheit, Solidarität und Fürsorge finden Kinder in unterschiedlichen Familienkonstellationen. Bei einer Öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Recht und Verbraucherschutz sprach sich die deutliche Mehrheit der geladenen Sachverständigen ebenfalls – wie auch der Bundesrat in seiner Stellungnahme zum Gesetzesentwurf der Bundesregierung (Drs. 103/14) – für eine rechtliche Gleichstellung und Gleichbehandlung eingetragener Lebenspartner im Adoptionsrecht aus. Ich bedaure, dass in der aktuellen Regierungskoalition derzeit leider keine parlamentarische Mehrheit dafür vorhanden ist, ein einheitliches Adoptionsrecht für hetero- und homosexuelle Paare durchzusetzen. Die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD haben sich im Koalitionsvertrag auf ein einheitliches Abstimmungsverhalten im Deutschen Bundestag verständigt. An diese Abmachung habe ich mich gehalten und entsprechend den Antrag der Grünen abgelehnt. Mit dem verabschiedeten Gesetz zur Umsetzung der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Sukzessivadoption durch Lebenspartner konnten wir aber innerhalb der Koalition ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg hin zur völligen Gleichstellung erreichen. Meine politische Haltung zu der Frage ist unverändert. Ich gehe davon aus, dass sich Vernunft und Recht am Ende durchsetzen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Fritz Felgentreu