Frederik Hintermayr
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Frage von Johanna S. •

Frage an Frederik Hintermayr von Johanna S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Die Mieten in den Großstädten steigen, Geringverdiener werden sus den Stadtkernen verdrängt. Wie sehen Sie die Entwicklung des sozialen Wohnungsbaus in Bayern und was denken sie, kann eine künftige Bundesregierung hier verbessern?

Frederik Hintermayr
Antwort von
DIE LINKE

Liebe Frau S.,

vielen Dank für Ihre Frage. Sie haben recht, es braucht viel mehr sozialen Wohnungsbau. Gerade auch in Augsburg explodieren die Mieten. Weil die Miete nicht mehr bezahlbar ist, werden viele aus ihren Wohnungen verdrängt. Die Städte verändern sich: Die attraktiven Innenstädte sind mehr und mehr den Reichen vorbehalten. Arme, Studierende, Menschen mit geringem Einkommen, Rentnerinnen und Rentner werden verdrängt. Und auch für Menschen mit mittlerem Einkommen wird es eng! Immer mehr Anteile von Lohn und Gehalt müssen fürs Wohnen aufgebracht werden und fehlen an anderer Stelle. Die Angst, sich keine Wohnung mehr leisten zu können, verunsichert viele Menschen. Die Mietpreisbremse der Regierung ist wirkungslos: Sie hat die Explosion der Mieten nicht stoppen können. Der soziale Wohnungsbau ist weiter im Niedergang. Erst diese Woche verkündete die CSU als Erfolg, dass durch den sogenannten bayerischen Wohnungspakt rund 150 Familien ein neues Zuhause gefunden hätten. Das ist eine Farce! Während bis 2019 rund 28 000 neue Sozialwohnungen entstehen sollen, fallen zeitgleich etwa 25 000 bestehende Wohnungen aus der Sozialbindung. Den Zuwachs von rund 3000 Wohnungen als großen Schritt verkaufen zu wollen, ist lächerlich und dreist. Denn Bayern hat auch nach ´Wohnungspakt´ noch deutlich weniger Sozialwohnungen als in den 90-er Jahren. DIE LINKE fordert einen Neustart hin zu einem sozialen, gemeinnützigen Wohnungsbau. Die Sozialbindung darf nicht mehr wie bisher nach 15 Jahren auslaufen. Eine mit öffentlichen Mitteln geförderte Wohnung muss dauerhaft Sozialwohnung bleiben. In Zukunft muss gelten: einmal Sozialwohnung, immer Sozialwohnung.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Frederik Hintermayr