Portrait von Franziska Schubert im Sommer mit einem Lächeln in einem dunkelblauen Kleid vor dunkelgrünem Pflanzenhintergrund.
Franziska Schubert
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Steven B. •

Inwieweit wollen Sie sich in den nächsten Haushaltsverhandlungen für eine Senkung des Grunderwerbsteuersatzes bei Ersterwerben zur Selbstnutzung engagieren ?

Sehr geehrte Frau Schubert,

in den letzten Jahren haben die Immobilienpreise in vielen Regionen deutlich zugenommen, was vor allem für junge Familien und Erstkäufer erhebliche Herausforderungen mit sich bringt. Parallel dazu haben sich seite 1 1/2 Jahren die Kreditbedingungen verschärft: Banken fordern neben einen höheren Zinssatz von aktuell 3,5% - 4% nun in der Regel ein Eigenkapital von 10% bis 20% des Kaufpreises. Dies stellt eine hohe Hürde dar, denn ohne das geforderte Eigenkapital werden noch höhere Zinssätze fällig, was die Finanzierungskosten weiter in die Höhe treibt.

Zusätzliche Herausforderungen bei der Finanzierung sind die hohen Nebenkosten beim Immobilienkauf, insbesondere die Grunderwerbsteuer. Die Grunderwerbsteuer, die in Sachsen 5,5 % beträgt muss vom Käufer getragen werden und kann den Erwerb einer Immobilie deutlich verteuern und somit die Startinvestition für junge Familien unmöglich machen.

Portrait von Franziska Schubert im Sommer mit einem Lächeln in einem dunkelblauen Kleid vor dunkelgrünem Pflanzenhintergrund.
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Wir haben dieses Thema in der Koalition diskutiert – als BÜNDNISGRÜNE stehen wir beim Ersterwerb einer niedrigeren Grunderwerbssteuer für Eigennutzung offen gegenüber (sog. Gestaffelter Ansatz). Wir befürworten das; auch die Bundesgrünen sind dafür.

Was ist das Problem dabei? Es ist wohl noch nicht vollständig rechtlich geklärt, ob das überhaupt möglich ist. Von Bundesseite haben wir da keine klaren Aussagen. Ich bin da auch am Nachdenken, was man möglicherweise anderweitig tun kann, wenn Familien Wohneigentum erwerben wollen. Es gibt Instrumente, wie „Jung kauft Alt“. Ich finde es wichtig, dass Familien Wohneigentum erwerben können; insbesondere in den ländlichen Regionen ist das letztendlich die Garantie dafür, dass dort auch zukünftig Leben herrscht.

Gleichzeitig darf man nicht vergessen, dass die Grunderwerbssteuer in Sachsen über Jahre im deutschlandweiten Vergleich schon sehr, sehr niedrig war. Signifikant hat sich das nicht auf die Eigentumsquote ausgewirkt, leider. Es braucht meiner Meinung nach noch einen umfassenderen Blickwinkel: vom Breitbandausbau über ärztliche Versorgung hin zu günstigem und attraktiven (!) ÖPNV und verlässliche Kita- und Schulversorgung. An diesen Punkten wollen wir ansetzen und die Lebensqualität spürbar verbessern. So wird unser Freistaat letztendlich auch für all jene Menschen attraktiv, die Wohneigentum erwerben und hier sesshaft werden wollen.

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