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Franziska Kersten
SPD
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Frage von Sarah T. •

Wie ist Ihre Haltung zum Thema PFAS-Verbot?

Guten Tag Frau Kersten
die Stoffgruppe der PFAS wird in der Herstellung vieler Produkte verwendet. Sie reichern sich in Umwelt und in tierischem und menschlichem Gewebe an. Viele PFAS sind krebserregend, wurden dann von der Industrie durch andere PFAS ersetzt ohne Nachweis deren Unbedenklichkeit. Die EU diskutiert derzeit ein Verbot.

In der Doku von Strg+F zum Thema PFAS werden Sie zitiert mit dem O-Ton: "Wir müssen jetzt gucken, was nächstes Jahr mit BASF oder irgendwelchen Chemiekonzernen passiert, ob's die überhaupt noch gibt. Insofern, wenn wir jetzt denen ne neue Regel nochmal überhelfen, dann isses gefährlich und wir sollten das vielleicht mit Augenmaß machen."
Können Sie erklären, wie Sie das meinen? Inwiefern ist "Augenmaß" angebracht hinsichtlich einer Industrie, die die Gesundheit der Angestellten gefährdet und bei Herstellung und Entsorgung von Produkten Stoffe freisetzt, für deren Gefährlichkeit es deutliche Indizien gibt und die vom Körper nicht abgebaut werden können?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau T.,

als Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion stehe ich für eine ausgewogene Lösung zum Thema PFAS. Für einige PFAS sind gesundheitsschädliche Wirkungen nachgewiesen. Der Grund für das aktuelle EU-Verbotsverfahren ist aber die Langlebigkeit von PFAS als gesamter Stoffgruppe. Da sich die Stoffe in der Umwelt nicht mehr abbauen, steht die SPD nach dem Vorsorgeprinzip dafür ein, diese Stoffe jetzt zu beschränken. Gleichzeitig brauchen wir PFAS aber in vielen gesellschaftlich wichtigen Anwendungen wie Medizingeräten, Elektrobatterien oder industriellen Dichtungen. Es ist Aufgabe des EU-Beschränkungsverfahrens zu entscheiden, bei welchen gesellschaftlich wichtigen Anwendungen PFAS weiter zugelassen werden sollten und wo sie ersetzt werden müssen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Franziska Kersten, MdB

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