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Franziska Kersten
SPD
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Frage von Mathias L. •

Wie gedenken Sie die viel zu teuren Strukturen unseren Energienetzbetreiber zu reformieren? Gerade im regionalen Bereich (Avacon) sehe ich ein großes Potential für Kostensenkungen.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr L.

vielen Dank für Ihre Frage. Ich nehme an, Sie beziehen sich auf die hohen Kosten für Netzentgelte? 

Besonders im Norden und Osten, wo ein großer Anteil der Windenergie Deutschlands produziert wird, sind hohe Netzentgelte ein dringendes Problem. Mit der Umstellung auf günstige Erneuerbare Energien ist ein massiver Ausbau der Stromnetze verbunden. Der kostet viel Geld, das als Netzentgelte auf den Strompreis aufgeschlagen wird. Das ist eine Herausforderung insbesondere für die im internationalen Wettbewerb stehende Wirtschaft und die Verbraucherinnen und Verbraucher. 

Wir haben hierauf schon im letzten Jahr reagiert. Die Bundesnetzagentur hat im August 2024 eine fairere Verteilung der Netzentgelte vorgeschlagen, die nun seit Anfang 2025 gilt. Netzbetreiber mit einer besonderen Kostenbelastung können von nun an einen Teil ihrer Kosten bundesweit und nicht mehr nur in ihrem Netzbereich verteilen. Mehr dazu hier: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Aktuelles/VerteilungNetzkosten/start.html

In unserem Wahlprogramm und im Fall einer erneuten Regierungsbeteiligung der SPD haben wir Folgendes vor: 

„Wir werden die Entgelte für das Übertragungsnetz, das die Regionen in Deutschland verbindet und massiv ausgebaut wird, zunächst stabilisieren, dann schnellstmöglich auf 3 Cent pro Kilowattstunde deckeln und so den Netzausbau unterstützen. (…)

Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass ein größerer Kreis besonders stromintensiver Unternehmen von den bestehenden Regeln reduzierter Netzentgelte profitieren kann. Dazu gehört auch, die energieintensiven Großabnehmer ohne Flexibilisierungspotenzial wie bisher zu entlasten.

Die Bundesregierung wird sich darüber hinaus gegenüber der Europäischen Kommission dafür einsetzen, dass mehr energieintensive Branchen von den Entlastungen der sogenannten Strompreiskompensation profitieren können, zum Beispiel die Glasverarbeitung, weitere Teile der Chemie und die Batteriezellenproduktion. Das würde den Strompreis in der energieintensiven Industrie in Deutschland deutlich senken. Wir werden außerdem die Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß entfristen.“

Ich hoffe, damit Ihre Frage beantwortet zu haben. Sie haben ein wichtiges Thema angesprochen, das für die Bürgerinnen und Bürger, aber v.a. für unsere Wirtschaft von zentraler Bedeutung ist. Das Thema Netzentgelte wird für uns eine Priorität bleiben. 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Franziska Kersten

Kandidatin für den Bundestagswahlkreis 67 Börde-Salzlandkreis

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