Frage an Franziska Eichstädt-Bohlig von Jürgen A. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Eichstädt-Bohlig!
Seit Jahrzehnten habe ich den Eindruck dass in der Politik - vor allem vor Wahlen - von vielen Kandidaten oft das Blaue vom Himmel gesagt wird.
Wäre es nicht sinnvoll, dass Bürger durch entsprechende Wetten mehr Redlichkeit in die Aussagen bringen könnten?
Zwar sagt der Volksmund "Wer Lust hat zum Wetten, hat Lust zum Betrügen", doch habe ich oft feststellen können, dass allein die Frage: "Wie viel ist Ihnen Ihre Meinung eigentlich wert?" entweder das Gesprächsniveau heben konnte oder die Diskussion stark verkürzte.
Wie könnten dadurch auch Parlamentsdebatten gewinnen!
Natürlich ist mir klar, dass manche Fragen einen zu großen Zeithorizont haben bzw. zu komplex dafür sind und der Wetteinsatz auch die Möglichkeiten des Gegenübers berücksichtigen müsste, da sonst keiner eine Wette von Bill Gates halten könnte.
Wie stehen Sie zu diesem Vorschlag?
Warum lehnen Sie ihn ab bzw bei positiver Antwort:
Sollten Politiker Ihren Wetteinsatz auch wie die Bürger privat leisten oder dazu Partei- bzw. Steuergelder einsetzen dürfen?
Ich bin auf Ihre Antwort gespannt.
Mit freundlichen Grüßen Jürgen Aufermann
Sehr geehrter Herr Aufermann,
bei allem Spaß - von Ihrem Vorschlag, auf Politikerversprechen Wetten einzugehen, halte ich nichts. Mir ist wichtig, dass die politisch Verantwortlichen klare Ziele und Maßnahmen benennen, die dann auch im Verlauf der Legislaturperiode überprüft werden können. Zum Beispiel: Für die Senkung des Unterrichtsausfalls stellen wir 400 neue LehrerInnen ein. Wir werden 100 öffentliche Gebäude energetisch optimal sanieren und mit regenerativen Energien ausstatten. Das sind für Politik, Verwaltung und BürgerInnen übermittelbare Aussagen.
Auf http://gruene-berlin.de/site/fileadmin/dateien/2006/mein_plan_fuer_berlin.pdf
finden Sie mein Kurzkonzept für einen solchen Masterplan für Berlin.
Mit freundlichen Grüßen
Franziska Eichstädt-Bohlig