Frage an Franziska Eichstädt-Bohlig von Detlef W. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Eichstaedt-Bohlig,
ich möchte Sie etwas fragen bezüglich Ihrer Presseerklärung: "Bahnhof Zoo muss wieder ICE-Halt werden". Sie schreiben dort, dass es eine Zumutung für rund eine Million BerlinerInnen sowie viele Geschäftsreisende und Westberlin-TouristInnen ist, dass sie entweder zum Hauptbahnhof oder zum Bahnhof Spandau fahren müssen, um ihren Fernverkehrszug zu erreichen. Als Kandidatin für den Bezirk Lichtenberg sollten Sie zum einen wissen, dass auch der Ostbahnhof ein Fernverkehrsbahnhof ist. Ich weiß nicht, wo Sie oder die rund 1 Million Reisenden wohnen, aber der Bahnhof Zoo liegt auf der gleichen S-Bahn-Linie mit dem Hauptbahnhof und dem Bahnhof Spandau (und dem Ostbahnhof), und ich sehe nicht, wie man 20-30 Minuten mehr brauchen sollte, um beispielsweise vom Bahnhof Zoo drei Haltestellen bis zum Hauptbahnhof zu gelangen. Zum anderen ist der Bahnhof Zoo eher klein und verwinkelt gegenüber den anderen genannten Bahnhöfen und damit eher unattraktiv. Ich würde mich freuen, wenn Sie einem langjährigen Grünen-Wähler erklären könnten, wie Sie zu Ihrer Meinung gelangten, dass es eine Schikane sei, den Bahnhof Zoo vom Fernverkehr abzukoppeln.
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Wilske
Sehr geehrter Herr Wilske,
ich spreche mich in keiner Weise gegen den Ostbahnhof, der seinerseits ca. 1 Mio. Einwohner im Einzugsbereich hat, aus. Aber Berlin ist etwa so groß wie das Ruhrgebiet. Dort will doch auch niemand den ICE-Halt in Bochum streichen und die Bahnkunden nach Dortmund und Essen verweisen.
Der Bahnhof Zoo ist mit viel Steuergeldern ICE-gerecht ausgebaut worden, eine Infrastruktur, die jetzt ungenutzt rumsteht. Die Schließung des Bahnhofs Zoo für den Fernverkehr ist ausschließlich dem Interesse der Bahn AG geschuldet, im Hauptbahnhof den zahlreichen Geschäften Kunden zuzuführen.
Kundenfreundlicher Schienenverkehr, der unnötige Wege vermeidet, ist aber der Hauptzweck der Deutschen Bahn, nicht das Vermieten von Immobilien.
Mit freundlichen Grüssen
Franziska Eichstädt-Bohlig, MdA