Welchen Auswirkungen hätte es, wenn Privat-Versicherte in die GKV einzahlen müssten?
Ich bin seit meinem Berufsstart 1963 privat versichert. Ich habe eine hohe Selbstbeteiligung gewählt, bekomme bei Nicht-Inanspruchnahme eine Beitragsrückerstattung und habe durch die Alltersrückstellung einen relativ günstigen Tarif.
Da ich zunächst selbst zahle, kenne ich den Betrag, der mir in Rechnung gestellt wird - er ist ein vielfaches höher als bei GKV-Patienten.
Gesetzlich Versicherte sollten die Kosten ihrer medizinischen Versorgung kennen und angemessen sozialverträglich beteiligt werden. Die Transparenz würde zu größerer Wertschätzung der Krankenkassen-Leistungen führen und zu bewussterem Umgang mit der Gesundheit.
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Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für ihre Frage! Ich kann Ihre Sichtweise gut nachvollziehen und stimme Ihnen zu, dass ein transparenteres und gerechteres Gesundheitssystem wichtig ist. Das gilt auch für die Kostentransparenz in der GKV, wie Sie richtigerweise schreiben.
In den vergangenen Jahren wurde den Gesetzlichen Krankenversicherungen viele Kosten zugeschoben, die aus Steuermitteln hätten finanziert werden sollen. Diesen Trend wollen wir umkehren und damit die Versicherten und die Arbeitgeber von versicherungsfremden Leistungen entlasten. Gleichzeitig braucht es auch mehr Effizienz und Digitalisierung, um Kosten zu senken, gerade mit Blick auf Kranken- und Pflegeversicherung. Entgegen der häufigen Vermutung wollen wir die privaten Krankenversicherungen nicht abschaffen, aber die Kosten von Verbesserungen im Gesundheitssystem, die allen zugutekommen wie die Krankenhausreform, nicht nur durch die gesetzlich Versicherten finanziert sehen.
Mit freundlichen Grüßen
Franziska Brantner