Frage an Franziska Brantner von Jean D. bezüglich Frauen
Sehr geehrte Frau Brantner,
durch einen Tweet ihrer Bundestagsfraktion und einen Beitrag der Tagesschau bekam ich mit, dass ihre Partei einen Frauenanteil von mindestens 50% fordert. Jetzt störe ich mich ein wenig an dem Wörtchen "mindestens".
Zwei Möglichkeiten:
a) Ihre Partei will eine paritätische Besetzung des Bundestages (abwechselnd Männer und Frauen) und das Wörtchen "mindestens" ist missglückte Kommunikation
b) Ihre Partei ist gegen eine paritätische Besetzung der Bundestagssitze und versucht, Männer zu diskriminieren (Ja, ich weiß ganz genau, dass das mit der "Männerdiskriminierung" oft aus der rechten Ecke kommt, es geht aber darum, ob Männer in der Minderheit sein sollten).
Im Klartext: Möchte ihre Partei weniger oder gleich viele Männer wie Frauen im Bundestag?
Mit freundlichen Grüßen,
Jean Dupont
Sehr geehrter Herr Dupont, entschuldigen Sie die späte Antwort.
Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Politik ist unser politisches Ziel. Die Mindestquotierung von Ämtern und Mandaten ist eines der Mittel, um dieses Ziel zu erreichen. Alle Gremien und Versammlungen sind mindestens zur Hälfte mit Frauen zu besetzen; wobei den Frauen bei Listenwahlen bzw. Wahlvorschlägen die ungeraden Plätze vorbehalten sind (Mindestquotierung). Die Wahlverfahren sind so zu gestalten, dass getrennt nach Positionen für Frauen und Positionen für alle Bewerber*innen (offene Plätze) gewählt wird. Das heißt dass sich auch Frauen auf offene Plätze bewerben können und damit auch Listen mit mehr Frauen als Männer möglich sind. So steht es auch in unserem Frauenstatut: https://cms.gruene.de/uploads/documents/191121-Frauenstatut.pdf. Wir setzen uns für eine Parité-Kommission ein, damit alle im Bundestag vertretenen Parteien nach diesem Reißverschluss-System ihre Listen besetzen: https://dserver.bundestag.de/btd/19/164/1916485.pdf.
Mit freundlichen Grüßen, Franziska Brantner
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