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Frage von Monika B. •

Frage an Franz Thönnes von Monika B. bezüglich Verkehr

Hallo Herr Thönnes,

warum hält Schleswig-Holstein am Bau der A 20 fest obwohl das Geld besser für die Instandsetzung der vorhandenen Strassen und Brücken eingesetzt werden sollte. Und: das Verkehrsaufkommen den Nutzen dieser Autobahn nicht belegt. Die B 206 stellenweise zu verbreitern dürfte schneller gehen, kostengünstiger und umweltschonender sein!

Mfg
Monika Berthold

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Berthold,

vielen Dank für Ihre Frage auf Abgeordnetenwatch.de.

Die A20 ist das für Schleswig-Holstein bedeutendste Straßeninfrastrukturprojekt mit einer überregionalen Bedeutung, die den gesamten norddeutschen Raum erfasst. Mit ihr wird eine leistungsstarke Ost-West-Magistrale (von Polen bis in die Niederlande) im transeuropäischen Verkehrsnetz geschaffen. Damit kann der angespannte Verkehrsknoten Hamburg großräumig umfahren und somit auch entlastet werden. Insbesondere für die Entlastung des Engpasses Elbtunnel und die Anbindung der Westküste ist zurzeit keine Alternative darstellbar.

Die angesprochene Verbreiterung der B206 als Alternative zur A20 (auch ich hatte zuerst eine derartige Variante vermutet) wurde im Rahmen des Linienbestimmungsverfahrens untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass eine solche Trasse u.a. erhebliche ökologische Nachteile im Bereich des Segeberger Forstes aufweisen und stärkere Beeinträchtigungen der Siedlungsgebiete nach sich ziehen würde. Ferner verstärkten sich die Vorteile des vorgesehenen A20-Verlaufs noch durch die bevorzugte Linienführung im Bereich Bad Bramstedt (südliche Umfahrung). Im Rahmen einer Gesamtabwägung hat man sich deshalb gegen einen Ausbau der B206 entschieden.

Daran ändert auch die aktuell veröffentlichte Verkehrsprognose des Bundes nichts, die einen nicht mehr so stark wie früher erwarteten Anstieg der Verkehrsleistungen im Straßengüter- und Personenverkehr ausweist. Denn bei einer differenzierten Betrachtung sind in Bezug auf die A20 die besonderen Steigerungsraten der Güterverkehre bedingt durch den Seehafenumschlag und die Tatsache, dass im Verkehrsraum Hamburg die Belastungsgrenze bereits heute erreicht ist, zu berücksichtigen. Der gegenüber früheren Prognosen nunmehr geringere Anstieg der Verkehrsleistungen führt immer noch zu einem notwendigen Ausbaubedürfnis.

Mit Ihrer Kritik am Zustand der bestehenden Verkehrswege haben Sie aber durchaus Recht. Deshalb hat die SPD in den Koalitionsverhandlungen durchgesetzt, dass in den nächsten vier Jahren 5 Milliarden Euro zusätzlich für die Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung stehen. Für den Bundeshaushalt 2014 werden es bereits ca. 500 Millionen Euro mehr sein.

Dabei gilt der Grundsatz: Erhalt vor Neubau. Aber komplett ohne Neubau werden wir auch in Zukunft nicht auskommen.

Mit freundlichen Grüßen
Franz Thönnes