Frage an Franz Thönnes von Stefan W. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Thönnes,
ich würde von Ihnen gerne einmal eine Meinung zum Thema Cannabis hören.
Dazu einige Fragen:
1. Wie schätzen Sie den derzeitigen Cannabis Schwarzmarkt in Norderstedt ein?
2. Was denken Sie, ab welchem alter in Norderstedt Cannabis konsumiert wird?
3. Wäre eine kontrollierte Abgabe an Erwachsene in Ihren Augen sinnvoll um den bestehenden Schwarzmarkt auszuhebeln oder zu schwächen und einen besseren Jugendschutz zu gewährleisten?
4. Haben sie, oder jemand aus Ihrem Bekanntenkreis schon einmal Erfahrungen mit Cannabis gesammelt?
ich würde mich über Antworten von Ihnen sehr freuen und wünsche Ihnen noch einen erfolgreichen und netten Tag.
Mit freundlichen Grüßen,
Stefan Wittorf
Sehr geehrter Herr Wittorf,
vielen Dank für Ihre Frage zum Thema vom 21. Juni 2013. Bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort.
Zum Cannabis-Schwarzmarkt in Norderstedt kann ich Ihnen leider keine persönliche Einschätzung wiedergeben. Den Auffassungen der Fachleute der Norderstedter Drogen- und Suchtberatung ist jedoch zu entnehmen, dass dieser vermutlich in den letzten Jahren angewachsen ist. Nimmt man Untersuchungen aus Hamburg, und ich denke man kann daraus aufgrund der nachbarschaftlichen Nähe auch ein wenig auf Norderstedt schließen, dürften heute ca. 30 % der Jugendlichen zwischen 14-17 Jahren schon einmal Haschisch oder Marihuana probiert haben. Und die Norderstedter Experten gehen ebenso davon aus, dass das Einstiegsalter bereits bei 12-13 Jahren liegt. Dabei verweisen sie auch darauf, dass ihnen ihre Erfahrungen und auch Studien zeigen, dass der Konsum von Cannabis-Produkten zu gravierenden psychischen Störungen führen kann.
Eine kontrollierte Abgabe an Erwachsene halten sowohl ich als auch meine Fraktion für nicht zielführend. Hierzu gab es am 17. Januar 2013 eine Debatte im Deutschen Bundestag. Damit Sie sich einen Überblick über die Argumente machen können, lasse ich am Ende meiner Antwort das Plenarprotokoll verlinken.
Es erschließt sich mir übrigens nicht, wie eine kontrollierte Abgabe an Erwachsene einen besseren Jugendschutz gewährleisten soll. Jugendliche, die Cannabis konsumieren wollen, müssten sich dieses ja weiterhin beschaffen, im von Ihnen skizzierten Fall von Erwachsenen die es legal bekommen haben. Da die Abgabe an Jugendliche auch weiterhin illegal wäre, würde so trotzdem ein Schwarzmarkt bestehen. Sicherlich wäre es vielversprechender den Bereich der Prävention und hier dementsprechende Angebote besser auszubauen.
Weder aus persönlich gesammelten, noch aus mir von Bekannten oder Freunden geschilderten Erfahrungen mit Cannabis-Produkten kann ich Ihnen berichten.
Mit freundlichen Grüßen
Franz Thönnes