Frage an Franz-Josef Jung von Johann F. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Jung,
mehrmals, auch in der Sendung "Unter den Linden" vom 24.3.09 behaupteten sie, dass die "Drogenbarone" in Afghanistan die Taliban unterstützen. Können sie dies Belegen? Ist es nicht so, dass eher die Zentralregierung, durch Bestechungsgelder, unterstützt wird?
Warum haben die Cannabis und Opium Händler ein Interesse daran, dass die Taliban wieder an die Macht kommen, welche den Drogenanbau doch komplett gestoppt hatten?
Sind nicht die Taliban oder auch Al Kaida erklärte Gegner des Drogenanbaus?
MFG
Johann Fürmann
Sehr geehrter Herr Fürmann,
während ihrer Herrschaft sprachen die Taliban 2001 ein Verbot des Opiumanbaues aus, wobei sie hierfür hauptsächlich religiöse Argumente anführten. Nach dem Zusammenbruch ihres Regimes griffen sie dann jedoch auf den Opiumhandel zurück, um ihren „Dschihad“ zu finanzieren.
Heute ermöglichen erhebliche Einnahmen aus Mohnanbau und Drogenhandel den Taliban Waffenkäufe, die Besoldung von Kämpfern und auch die Einflussnahme im innerafghanischen Machtkampf. Die Einbindung in die lokale Drogenwirtschaft trägt zum Lebensunterhalt vieler Taliban-Angehöriger und ihrer Familien bei. Einige Taliban-Kommandeure verfügen selbst über eigene Opiumfelder oder treiben selbstständigen Handel.
Eine erfolgreiche Drogenbekämpfung in Afghanistan bedarf eines umfassenden Ansatzes, der insbesondere den Aufbau einer funktionierenden Wirtschaft, Polizei und Justiz umfasst.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Franz Josef Jung