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Franz-Josef Jung
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Frage von Christa B. •

Frage an Franz-Josef Jung von Christa B. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Minster Dr. Jung,

zunächt einmal meine ganz herzliche Gratulation an Sie!

Sie leisten wirklich gute und grundsolide deutsche Wertarbeit und Sie werden auch ganz bestimmt "keine Gräfinnen im Pool baden", während Ihre "Jungs" in der Sch..... auf dem Balkan oder sonstwo liegen!

Als Bundesminster der Verteidigung sind Sie zugleich auch oberster Verantwortlicher für den Traditionserlaß in der Bundeswehr und für die Pflege des Brauchtums in der Truppe.

Im aktuellen Liederbuch der Bundeswehr "Kameraden singt!" befindet sich auf Seite 18 folgendes Lied:
"Schwarz-braun ist die Ha-sel-nuß, schwarz-braun bin auch ich, schwarz-braun muß mein Ma-del sein, ge-ra-de so wir ich....."

Gestatten Sie mir bitte dazu Fragen, Herr MdB und Verteidigungsminster Dr. Jung:

1. Möchten Sie als Deutscher-Verteidigungsminister zusammen mit Ihren "Madeln und Jungs" aus der Truppe dieses Lied in der Öffentlichkeit lauthals singen? Vielleicht im Ausland - und vielleicht auch noch in seeliger Bier- oder Weinlaune - und dies vielleicht sogar im internationalen Bündniskreise von Briten, Polen, Niederländern etc.?

Mir "deuchte" aber doch bereits seit 1933", daß nur die "tauben-Nüsse " "schwarz-braun" seien; - die aktuellen und freiheitlichen "Nüsse" erstrahlen doch nun wirklich in einem vorbildlich leuchtenden: "schwarz-rot" und "gold" - und wachsen doch ausschließlich auf kerngesundem demokratischen Boden unserer alten Heimat. Diese Nüsse sind nicht nur biss- sondern auch ganz besonders geschichtsfest; gerade auch für die heutige Jugend und insbesondere auch für unsere nächsten Generationen tapferer Soldaten und Sanges froher Barden.

2. Wie kommt es denn nun wirklich, daß ein "weißer (Nachkriegs-) Jahrgang", wie Sie, zu solch "schwarz-braunem" Liedgut anstimmen lässt? Gibt es denn immer noch "verklärte Migrationshintergründe" in der Truppe?

Mit freundlichen Grüßen

C. Berg, aus Frankfurt a. M.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Berg,

haben Sie vielen Dank für Ihre freundliche Anfrage, mit der Sie die Aufnahme des alten deutschen Volksliedes „Schwarzbraun ist die Haselnuss... " in das Liederbuch der Bundeswehr thematisieren.

Ich hoffe, Sie nicht falsch zu interpretieren, wenn ich Ihren Zeilen entnehme, dass Sie dieses Volkslied sehr dicht am Nationalsozialismus sehen und es als nationalsozialistisches Liedgut betrachten. Text und Melodie des Liedes tauchen bereits im späten 17. Jahrhundert erstmalig auf. Der uns heute geläufige Text mit der markanten Passage „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ geht auf eine Volksdichtung im 18. Jahrhundert zurück. Das Motiv eines schwarzbraunen Mädchens ist bereits in vielen Liedern des 16. Jahrhunderts zu finden und steht in keinem Zusammenhang mit den sogenannten „Braunen“ der nationalsozialistischen Diktatur. Der Typus des südländischen, schwarzbraunen Madel war ein Synonym für Lebensfreude und stand im Gegensatz zur kühlen und eher berechnenden blonden, norddeutschen Schönheit.

Insofern verherrlicht dieses alte deutsche Volkslied weder Gewalt noch fordert es zur Missachtung und Diskriminierung anderer Kulturen auf.

In der Hoffnung Ihre Fragen hinreichend beantwortet zu haben verbleibe ich,

mit freundlichen Grüßen

Dr. Franz Josef Jung