Frage an Franz-Josef Jung von Christian Z.
Sehr geehrter Herr Jung,
vielen Dank zunächst für Ihre sehr ausführliche Antwort und der damit verbunden Zeit welche Sie sich hierfür genommen haben! Ihre Ausführungen kann ich soweit nachvollziehen, jedoch Ihre Schlussfolgerung daraus nicht. Mir ist es unverständlich wie man in 5 Jahren als "Troika" nicht gemerkt haben will das vereinbarte Reformen nicht umgesetzt wurden. Hat in den vergangen 5 Jahren kein Kontakt zu Ihrer griechischen Schwesterpartei Nea Dimokratia dahingehend stattgefunden?
Im übrigen, welches Investitionsprogramm hat es für die griechische Wirtschaft in den letzten 5 Jahren gegeben? Müsste nicht selbstkritisch eingestanden werden das rein durch Austerität die griechische Wirtschaft in die Knie gezwungen wurde? Die Kredite gleichen für mich vielmehr einem linke Tasche / rechte Tasche Spiel. Zum Beispiel von den 7 Mrd. Brückenfinanzierung, wie viel davon fließt nach Auszahlung gleich wieder zurück an die Gläubiger EZB und IWF und wie viel von diesem Geld bleibt in Griechenland? Sollte man nicht generell das Wort Finanz"hilfe" überdenken bzw. sich die Frage stellen wem letztendlich geholfen wurde?
Wie wollen Sie zukünftig die wirtschaftlichen Ungleichgewichte innerhalb Europas ausgleichen? Der Länderfinanzausgleich in Deutschland wirft bereits jetzt schon viel Unmut innerhalb der "Geberländer" auf. Das schöne Saarland wird niemals so Leistungsstark wie Bayern sein und so verhält es sich letztendlich auch mit dem schönen Griechenland zu Deutschland bzw. Nordländer! Also, entweder steht uns mit der Einheitswährung eine dauerhafte Transferunion bevor und die Politik sollte die Ehrlichkeit gegenüber dem Bürger haben dies auch so zu benennen oder aber Sie haben eine andere Idee, welche ich gerne erfahren möchte!?
Warum soll im übrigen die Einheit Europas an einer Währung hängen? Was ist mit den Ländern innerhalb der Eurozone welche keinen Euro haben,geht es denen schlechter?
Ich würde mich wirklich über ein Antwort freuen.
MfG
S.Zimmermann
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