Frage an Franz-Josef Jung von Regine I. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Dr. Franz Jung,
gerade habe ich in den Nachrichten die Meldung gehört, dass die Stromkonzerne 3 Milliarden Euro zuviel von ihren Kunden eingenommen haben. Wie kann es sein, dass dies geschieht ohne das die Konzerne zur Rechenschaft gezogen werden. Wenn es nicht möglich sein sollte das Geld zurück zu zahlen so muss es doch auf jeden Fall der Allgemeinheit zurückgegeben werden.
Die Krönung des ganzen folgt im zweiten Teil der Meldung. Da hieß es nämlich, dass die Strompreise im nächsten Jahr steigen werden, um den Umstieg auf die erneuerbaren Energien zu finanzieren. Dafür könnte die 3 Milliarden Euro doch wunderbar eingesetzt werden.
Da werden den Menschen 3 Milliarden Euro gestohlen, die Strompreise sollen erhöht werden aus oben genannten Gründen und die Politik schaut zu bzw. unterstützt das alles noch.
Bin ich im falschen Film???
Mfg Regine Ickstadt-Roth
Sehr geehrte Frau Ickstadt-Roth,
vielen Dank für Ihre E-Mail zur Strompreisentwicklung in Deutschland.
Die von Ihnen benannte Meldung basiert auf einer Analyse der Strompreisentwicklung in Deutschland. Der Autor gelangt darin zu dem Schluss, dass der mangelnde Wettbewerb im Erzeugungsmarkt die Hauptursache für unzureichende Preissenkungen ist.
Die Verbraucherschutzzentralen in Deutschland weisen immer wieder darauf hin, dass Wechsel zu ggf. günstigeren Stromanbietern bislang wenig genutzt werden. Es ist grundsätzlich zu empfehlen, die Strompreise kontinuierlich zu prüfen und daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen. Dem Prinzip Angebot und Nachfrage folgend, würden die Wechsel der Endverbraucher den Wettbewerb fördern und damit auch den Strompreis senken.
Es ist richtig, dass die Strompreise steigen werden. Der Deutsche Bundestag hat mit breiter Mehrheit und unter breiter Zustimmung in unserer Gesellschaft dem Ausstieg aus der Atomenergie zugestimmt. Die Kosten des Umstiegs von konventioneller auf eine regenerative Energieerzeugung erfolgt auf der Grundlage des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG). Demnach werden alle Verbraucher an den Kosten der Energiewende beteiligt.
Damit es bei der Umsetzung der Energiewende nicht zu Kostenexplosionen kommt, wird die CDU-geführte Bundesregierung sehr genau darauf achten, auch kostensenkende Potentiale auszuschöpfen. Dies kann z.B. mit dem vorzeitigen Ende der Förderung von Solarenergie geschehen. Wenn die Leistungskapazität von 52 Gigawatt erreicht ist, werden wir diese sehr kostenintensive Förderung beenden.
Nach Auffassung der CDU ist Strom kein Luxusgut und das soll es auch in Zukunft nicht werden. Wir werden daher alles daran setzen, die Strompreise auch in Zukunft bezahlbar zu gestalten.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Franz Josef Jung MdB
Bundesminister a.D.