Frage an Franz-Josef Jung von Valentin H. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Dr. Jung,
es fällt schwer, das NATO-Bombardement vom 4.9.2009 nicht vorzuverurteilen. Denn Militärschläge haben immer etwas mit Gewalt zu tun und lassen sich mit Alltagswissen nur schwerlich bewerten. Ich nehme Ihnen aber ab, dass das deutsche Kommando in Afghanistan alles tut, um zivile Opfer zu vermeiden.
Vielleicht können Sie zur Klärung der Lage verdeutlichen, welches Bild sich bei der Entscheidung des Oberst Klein ergeben hatte:
- war die Anwesenheit von Zivilisten auszuschließen?
- was wusste/vermutete man über die Ziele der Taliban?
- welche Aktivität der Taliban und ihrer Sympathisanten war anzunehemen?
- war eine weitere Beobachtung der Lage möglich?
Sollte es bei dieser Aktion doch zu zivilen Opfern in Afghanistan gekommen sein, wäre eine solche Klärung der Entscheidungsfindung natürlich nicht ausreichend.
mit freundlichen Grüßen
Valentin Halder,
Freiburg i. Br.