Frage an Franz-Josef Jung von Peter S. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Dr. Jung,
im kommenden September jährt sich der Tag der Attentate auf die World Trade Center, das Pentagon und in Pennsylvania zum 8. mal und zum ersten Mal ist Herr Bush nicht an der Regierung. Das gibt die Möglichkeit, den Fall noch einmal kritisch und fair unter die Lupe zu nehmen.
Sie, Herr Dr. Jung, begründen den Afghanistan-Einsatz als Antwort auf die Anschläge am 11. September 2001. Demnach werden die Taliban und Bin Laden als Drahtzieher der Anschläge des 11. September eingeschätzt.
Ich hoffe, dass Ihre für Deutschland weit reichende Entscheidung eines Einsatzes in Afghanistan mehr als auf Hören-Sagen der US Regierung beruhte. Diesbezüglich meine erste Frage:
Können Sie mir mitteilen, welche unabhängige Informationen Sie haben, die einen Zusammenhang zwischen den Tätern des 11.9.01 und Gruppen in Afghanistan zweifelsfrei belegen.
Bis heute konnte nämlich kein staatliches Gericht diesen Zusammenhang feststellen (trotz Versuche der USA etwa in Guantanamo eine Kausalbeziehung zu erlangen). Ein rechtskräftiges Urteil, die eine Täterschaft des 11.September klärt, blieb tatsächlich bis heute aus.
Falls Sie diese Antwort mir nicht offen geben können, erlauben Sie mir diese Frage:
Falls Ihre Entscheidung auf Vermutungen oder Hören-Sagen beruhen, heben Sie nicht letztlich das Prinzip der Unschuldsvermutung auf und entfernen sich damit von einem rechtsstaatlichen Handeln, dass Deutschland doch eigentlich schützen will?
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich möchte nicht ein Anwalt für kriminelle Machenschaften eines Herrn Bin Laden oder radikale Taliban sein aber ich mache mir ernsthafte Sorgen, dass Sie sich eventuell dabei beteiligen, dass die Anschläge und die Opfer des 11. September 2001 zu zweifelhaftem Zwecken instrumentalisiert werden.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir in dieser Frage weiterhelfen könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Stein