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Franz-Josef Jung
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Frage von Philipp M. •

Frage an Franz-Josef Jung von Philipp M. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Dr. Jung,

Ich habe gerade nach bereits beantworteten Fragen zur Wehrgerechtigkeit gesucht und war von ihren Antworten arg enttäuscht. Bei mir hatte es den Anschein als hätten sie auf der Bundeswehrhomepage einen Absatz markiert und strg-c strg-v gedrückt.
Sie verlieren sich in floskeln die jeder Bundeswehrvertreter von sich gibt anstatt auf die Fragesteller einzugehen.
Ich frage also erneut: Wie rechtfertigen Sie es dass nur relativ wenige zum Wehr- Zivildienst herangezogen werden. Sie haben es in älteren Beiträgen damit gerechtfertigt dass ein großer Teil (angeblich) nicht Wehrdiensttauglich sein soll.
Wie kann es aber sein dass jmd der vor 10 Jahren noch eingezogen worden wäre plötzlich nicht mehr tauglich sein soll und immer mehr Menschen ausgemustert werden. Ist die Gesellschaft immer kränker geworden oder ist es nur ein Vorwand um den Bedarf zu regulieren. Jedem halbwegs klar denkenden Menschen zwingt sich der Gedanke auf dass es hier keinesfalls darum geht die untauglichen auszusortieren.

Eine weitere Frage die auch schon öfters gestellt wurde ist wie sie denn die Wehrpflicht überhaupt noch rechtfertigen wollen. Wirtschaftlich ist sie ein enormer schaden. Junge Menschen die ein Jahr später zu studieren anfangen haben einfach schlechtere Karten weil sie neben dem einen verlorenen Jahr auch noch wissen verloren haben. Junge Arbeitskräfte sitzen sinnlos und demotiviert ihre Zeit ab, das kann doch nicht sein.
Außerdem ist es eine Geldverschwendung den Wehrdienstleistenden Gehalt zu zahlen sie für teures Geld auszubilden nur damit sie wenn sie endlich wieder draußen aus diesem "Verein" sind wieder ins berufsleben o.ä. zurückkehren und ihr angeignetes wissen wahrscheinlich nie wieder brauchen.

Desweiteren finde ich es paradox wenn einerseits gefordert wird "Killerspiele" zu verbieten und andererseits leuten der Umgang mit der Waffe staatlich subventioniert und ohne erkennbaren Nutzen beigebracht bekommt.

mfg

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Meier,

die Bundesregierung und der Koalitionsvertrag vom 11. November 2005 bekennen sich zur allgemeinen Wehrpflicht und zum Zivildienst als Ersatzdienst für den Wehrdienst. Die Wehrpflicht entspricht unserem Demokratieverständnis. Sie trägt wesentlich zum hohen Ansehen der Bundeswehr bei und hat sich unter wechselnden sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen stets bewährt. Sie ist darüber hinaus ein Ausdruck für die enge Verbindung des Bürgers mit seinem Gemeinwesen und ein Zeichen seiner Verantwortung für unseren freiheitlichen und demokratischen Rechtsstaat.

Zur Umsetzung der Wehrpflicht und der ihr zugrunde liegenden Wehrgerechtigkeit sowie zur Feststellung der Wehrdienstfähigkeit verweise ich zur Vermeidung von Wiederholungen auf meine hierzu ergangenen ausführlichen Antworten im Forum „Abgeordnetenwatch.de“. Die in Ihrer Anfrage enthaltene Verknüpfung von sog. Killerspielen und der Ausbildung im Rahmen der allgemeinen Wehrpflicht weise ich in aller Entschiedenheit zurück. Die allgemeine Wehrpflicht ist die vom deutschen Gesetzgeber festgelegte und im Grundgesetz verankerte Wehrform, die sich in Deutschland uneingeschränkt bewährt hat.

Mit freundlichem Gruß

Dr. Franz Josef Jung