Frage an Franz-Josef Jung von Sebastian H. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Dr. Franz Josef Jung,
Ich bin, obwohl Ich Zivildiener war, ein stärker Befürworter der Einsätze der Bundeswehr im Ausland, weil Ich der Meinung bin dass unsere Soldaten "Botschafter in Uniform" sind die das Bild der Deutschen im Ausland positiv beeinflussen.
Nun meine Fragen.
Sollte der Sold für die Soldaten im Auslandseinsatz nicht höher Ausfallen, nach meinen Recherchen, bekommt ein Soldat im Ausland gerade einmal 92,03 € Auslandsverwendungszulage pro Tag mehr, das ist mit Verlaub, viel zu wenig.
Und sollte nicht auch über eine massive Erhöhung des Solds für Angehörige des KSK nachgedachte werden ? In diese Leute wird viel Zeit und Geld investiert um Sie zu den Spezialisten zu machen die Sie sind und dann verdienen Sie im Vergleich zu privaten Sicherheitsleuten (Blackwater etc pp) einen Bruchteil für die gleiche, oder gefährlichere Arbeit.
Das Headhunting ist doch dort genauso Stark wie bei den Piloten.
Oder sind diese Forderungen politsch nicht Umsetzbar?
Desweiteren Frage Ich mich warum das Ehrenmal der Bundeswehr im Bendlerblock errichtet wird. Natürlich bin Ich mir bewußt das dies ein geschichtlich wichtiger Platz für die Bundeswehr ist, doch warum so "unsichtbar" ?
Ich verstehe nicht warum es nicht Möglich ist ein Denkmal in Berlin zu errichten das eben nicht versteckt in einem "Hinterhof" liegt.
Ich möchte Sie hier selbst zitieren
"Es ist richtig, für alle Soldatinnen und Soldaten und zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Einsatz für die Bundeswehr ihr Leben gelassen haben, ein Ehrenmal zu errichten.“
Dann bitte setzen Sie sich auch weiter dafür ein, das Denkmal am Bendlerblock kann nur ein Anfang sein. Zeigen Sie den Menschen das die Freiheit in der wir Leben nicht umsonst ist, das dort Menschen drausen sind die viel für unsere Sicherheit riskieren.
mfg
S.Hansack
Sehr geehrter Herr Hansack,
mit dem Dienstrechtsneuordnungsgesetz vom 5. Februar 2009 (BGBl. I S. 160) hat der Gesetzgeber den Tageshöchstsatz des steuerfreien Auslandsverwendungszuschlages (Stufe 6) in Höhe von 92,03 Euro mit Wirkung vom 12. Februar 2009 auf 110 Euro angehoben.
Mit der Ersten Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Gewährung eines Auslandsverwendungszuschlages vom 8. April 2009 (BGBl. I S. 807) wurden auch die unteren Stufen 1 bis 5 rückwirkend zum 12. Februar 2009 deutlich angehoben.
Mit der Erhöhung aller Stufen des Auslandsverwendungszuschlages konnte ein wichtiger Beitrag zur Kompensation der Zusatzbelastungen unserer Soldatinnen und Soldaten in besonderen Auslandseinsätzen geleistet werden.
Angehörige der Spezialkräfte der Bundeswehr erhalten neben ihrer regelmäßigen Besoldung Zulagen. Diese sind zum 1. Januar 2008 von 491 Euro auf insgesamt 964 Euro erhöht worden. Seit Beginn des Jahres 2009 können die Soldaten der Spezialkräfte zusätzlich unter bestimmten Voraussetzungen einmalige Prämien bis zu 10.000 Euro sowie – bei längerfristiger Verwendung – jährliche Prämien in Höhe von 5.000 Euro erhalten.
Der Standort des Ehrenmals in Berlin, am Dienstsitz des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg), ist Ausdruck einer politischen Entscheidung. Es ist richtig, hier der im Dienst für die Bundeswehr ums Leben Gekommenen zu gedenken.
Der städtebauliche Raum, in dem sich das Ehrenmal befindet, zeichnet sich durch eine strukturelle Vielfalt aus. Botschaften, Vertretungen der Bundesländer, Museen sowie Büro- und Dienstleistungsgebäude sorgen für eine verkehrsgünstige, baulich privilegierte Lage. Das Ehrenmal steht in diesem Ensemble weder auf einer städtebaulich prominenten Bühne noch versteckt es sich im „Hinterhof“. Es behauptet seinen Platz mit einer gewissen Selbstverständlichkeit, ohne dabei aufdringlich zu sein. Auch in diesem Bild spiegelt sich das Selbstverständnis der Bundeswehr, die selbstbewusst ihren Platz in Staat und Gesellschaft einnimmt, ohne eine Sonderrolle für sich und ihre Angehörigen zu beanspruchen.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Franz Josef Jung