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Franz Groll
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Frage von Walter T. •

Frage an Franz Groll von Walter T. bezüglich Soziale Sicherung

Lebensarbeitszeitverlängerung für Polizeibeamte!

Sehr geehrter Herr Groll!

Ich bin Polizeibeamter im mittleren Dienst des Landes-Baden-Württemberg. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass nach der Landtagswahl 2006 und trotz aller Dementi von Herrn MP Oettinger die Lebensarbeitszeit für Berufsfeuerwehr und Polizei über das 60. Lebensjahr hinaus verlängert werden soll.

Hierzu stelle ich fest, dass auch ich nicht die Augen vor der Bevölkerungsentwicklung verschließe, jedoch gibt es in Polizeikreisen auch Mitarbeiter, welche wie ich kurz nach dem 14.Lebensjahr in das Berufsleben eingetreten sind.

Dies würde bedeuten, dass ich /wir u.a.im Jahr meiner/unserer regulären Zurruhesetzung im Jahr 2010 über 45 Arbeitsjahre und bei einer Verlängerung sogar auf nahezu 47 Arbeitsjahre kommen würden.

In der heutigen Zeit haben statistisch gesehen 2 Berufstätige Probleme , insgesamt auf eine solche Lebensarbeitszeit zurückblicken zu können !

Nun zu meiner Frage: Werden sie sich in ihrer Partei im Falle einer noch dementierten Lebensarbeitszeitverlängerung für "besondere Berufsgruppen" dafür einsetzen, dass wie im Sozialrentenrecht auch, nach 45 nachgewiesenenen Arbeitsjahren Schluß ist??

Ihrer Antwort sehe ich und auch meine jahrgangmäßig betroffenen Kollegen mit großem Interesse entgegen!

MFG

Walter Thüringer

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Thüringer

Die WASG ist gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters, das gilt auch für Polizeibeamte und Feuerwehrleute. Ausnahmeregelungen sind damit nicht erforderlich.

Angesichts von 5 Millionen Arbeitslosen macht diese Erhöhung keinen Sinn, sie würde nur die Jugendarbeitslosigkeit erhöhen, und das kann nicht das Ziel sein.

Die Folge dieser Erhöhung des Renteneintrittsalters wird sein, dass noch mehr Menschen vorzeitig in den Ruhestand gehen und deshalb Rentenkürzungen in Kauf nehmen müssen; das ist das wirkliche Ziel dieser Maßnahme und diese verdeckte Rentenkürzungen lehnen wir ab.

Unser Ansatz:
Wir müssen dafür sorgen, dass die Arbeitslosigkeit gesenkt wird, dann haben wir auch kein Rentenfinanzierungsproblem. Um das zu erreichen, müssen wir jetzt wesentlich mehr in die Zukunft investieren, z.B. in Bildung und Forschung aber auch in die Ökologisierung unserer Wirtschaft. Wir wissen ganz genau, dass unsere derzeitige Wirtschaftsweise nicht zukunftsfähig ist, wir brauchen andere Technologien und Produkte die mit immer weniger Rohstoff- und Energieverbrauch auskommen. Die fallen aber nicht vom Himmel, die müssen erarbeitet werden. Das müssen wir jetzt machen, so lange die geburtenstarken Jahrgänge noch im Erwerbsleben stehen. Das senkt die Arbeitslosigkeit und damit die Finanzierungsprobleme für die Sozialversicherungen, und es entlastet die kommende Generation, weil wir die zukünftigen Probleme jetzt lösen. Dann kann auch eine leichte Erhöhung der Rentenbeiträge kein Tabu sein.

Bis diese Maßnahmen greifen ist auch eine Arbeitszeitverkürzung erforderlich die derzeitige Erhöhung der Arbeitszeit ist jedenfalls völlig irrsinnig.

Mit freundlichen Grüßen

Franz Groll