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Franz Groll
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Frage von Michael F. •

Frage an Franz Groll von Michael F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Was wollen Sie gegen Linksextremismus und Islamismus unternehmen?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Feodor

Ihre Frage besteht aus 2 Teilen, die ich einzeln beantworten möchte.

Zuerst zum Linksextremismus.

Da müssten wir zunächst einmal klären, was Sie darunter verstehen. Ist für Sie z.B. die MLPD eine linksextreme Partei? Muß gegen sie etwas unternommen werden?

Da es z.Z. keine Organisation gibt, die linksextreme Ideen mit Gewalt durchsetzen will, sehe ich hier keinen direkten Handlungsbedarf. Wir haben alle das Recht unsere politischen Vorstellungen zu vertreten und uns argumentativ mit Andersdenkenden auseinander zu setzen. Wenn wir es wieder schaffen ein sozial gerechtes Gemeinwesen zu etablieren, was auch als "links bezeichnet wird, dann werden "extrem" linke Vorstellungen weniger Chancen haben. Dafür arbeite ich in der neuen "Linkspartei" WASG.

Und nun zum Islamismus:

Hier müssen wir besonders aufpassen, dass wir nicht hinter jedem(r) gläubigen MoslemIn eine(n) Islamistin/en vermuten, womöglich sogar mit terroristischen Absichten. Bei meinen weiteren Ausführungen will ich mich auf den Islamismus mit terroristischen Absichten beschränken, denn gegen die anderen müssen wir nichts "unternehmen". Auch hier gilt, dass alle das Recht auf freie Religionsausübeng haben und sie dürfen auch missionarisch wirken, sofern sie dabei keine unerlaubten Mittel einsetzen, wie das z.B. bei einigen Sekten aus Amerika der Fall ist.

Wenn wir etwas gegen den terroristischen Islamismus und gegen den Terror ganz allgemein unternehmen wollen, dann müssen wir unterscheiden ob er politisch motiviert ist, oder ob es sich um Bandenkriminaltät handelt. Letztere kann nur mit polizeilichen oder gar militärischen Mitteln bekämpft werden.

Es gibt aber sehr viele Fälle von Terrorismus, in den diese Menschen durch Unrechtsysteme oder durch Fremdbestimmung und wirtschaftliche Ausbeutung getrieben wurden. Hier müssen wir uns fragen, ob nicht wir selbst mit unserem riesigen Verbrauch an Rohstoffen und mit der grenzenlosen Globalisierung die Ursache für terroristische Formen der politischen Auseinandersetzung sind. Und in vielen Fällen werden durch Geheimdienste der Industriestaaten terroristische Organisationen aufgebaut, um sie gegen politische Gegner einzusetzen.

Die wirksamste Methode zu "Bekämpfung" des Terrorismus ist daher die Reduzierung des Rohstoffverbrauchs, eine Politik der friedlichen Kooperation und der Nichteinmischung und die Etablierung einer gerechten Weltwirtschaftsordnung, in der nicht wie bisher die Arbeitskräfte der Niedriglohnländer zu modernen Sklaven degradiert werden.

Es muss nicht die ganze Welt nach der neoliberalen Pfeife unserer Wirtschaft tanzen. Diese Politik ist Nahrung für den Terrorismus.

Wir von der WASG fordern eine gerechte Weltwirtschaftsordnung, in der die steigende Arbeitsproduktivität allen Menschen zugute kommt, dann und nur dann steigt für alle der Wohlstand und die Menschen fühlen sich nicht bevormundet.

Das ist unsere Methode zur "Bekämpfung" des nicht kriminell motivierten Terrorismus.

Mit herzlichen Grüßen

Franz Groll