Frage an Frank-Walter Steinmeier von Frank M. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Steinmeier,
warum hat Ihre Partei bisher noch nicht das Wechselmodell im Partei-Programm, ebenso wie die AFD es bereits hat? Dort steht auf Seite 46 unter dem Punkt Familie und Kinder:
"Nach einer Trennung muss es für beide Elternteile im Sinne des Kindeswohles gewährleistet sein, weiterhin an der elterlichen Sorge und dem Umgang gleichberechtigt teilzuhaben."
Danke vorab
F.Möhle
Sehr geehrter Herr Möhle,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Wechselmodell an Herrn Steinmeier, die ich Ihnen gern beantworten möchte.
Dazu habe ich Kontakt zur zuständigen Arbeitsgruppe für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der SPD-Bundestagsfraktion (AG FSFJ) aufgenommen. Bei allen Überlegungen, wie der Kindesumgang in Zukunft geregelt werden sollte, muss das Kindeswohl über allem Vorrang haben. Und weil das so ist, hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Studie "Kindeswohl und Umgangsrecht" in Auftrag gegeben, mit dem Ziel einen Maßstab zu entwickeln, der dem Wohl des Kindes bestmöglich entspricht.
Gerade weil es um das Kindeswohl geht, sollten alle möglichen Optionen - das Residenzmodell genauso wie das Wechselmodell - vom Gesetzgeber in Betracht gezogen werden. Zur Meinungsfindung hat die AG FSFJ kürzlich ein nicht-öffentliches Fachgespräch durchgeführt. Eingeladen waren zwei Wechselmodell-Befürworter und auch zwei Wechselmodell-Gegner. Dies und die genannte Studie werden dazu beitragen, dass wir uns ein umfassendes Bild machen können, um danach eine Lösung für diese Problematik zu finden.
Mit freundlichem Gruß
Anikó Rumpler
Leiterin des Abgeordnetenbüros