Portrait von Frank-Walter Steinmeier
Frank-Walter Steinmeier
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Frank-Walter Steinmeier zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Andreas K. •

Frage an Frank-Walter Steinmeier von Andreas K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Dr. Steinmeier,

vorab möchte ich mich bedanken, dass von Ihnen bzw. vom Team Steinmeier bereits zwei meiner Fragen beantwortet haben. Erneut möchte ich die dort genannten Themen aufgreifen. Positiv möchte ich jedoch anmerken, dass ein Treffen des Nato-Rusland-Rats stattgefunden hat. Wenn auch mit wenig Auswirkung auf die Europäisch-Russische Politik.

Seit gestern wandert erneut eine Verstärkung der Militärpräsent in Osteuropa durch die Presse. Dieses widerspricht meiner Meinung nach den Antworten aus meinen vorherigen Fragen. Weitere Stationierungen von Truppen in diesen Gebieten sind eher nicht ein Signal von gewünschter Zusammenarbeit und Entspannung. Wie wird diese Stationierung von zusätzlichen Truppen, wenn auch rotierend, gegenüber Russland gerechtfertigt? Außer einer ständigen Nato-Ost Erweiterung und Aufstockung von Millitärischen Mitteln, ist von Aggressivität seitens Russland kaum etwas zu lesen. Je näher Truppen an einer Grenze stationiert sind, desto geringer ist die Zeit auf Fehler der jeweiligen Seite zu reagieren. Wie sehen Sie das?

Erneut vielen Dank und Grüße

Portrait von Frank-Walter Steinmeier
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kauerhof,

die Bundesregierung hat immer betont, dass langfristige Sicherheit in Europa nur gemeinsam mit und nicht gegen Russland zu erreichen ist. Daher hat sie sich stets für partnerschaftliche Ansätze und einen vertrauensvollen Dialog mit Russland eingesetzt und den Gesprächsfaden nie abreißen lassen.

Die NATO hält weiterhin am Ziel eines konstruktiven, kooperativen Verhältnisses mit Russland fest. Wie von Ihnen angemerkt, hat der NATO-Russland-Rat jüngst getagt, was wir als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung ansehen.

Gleichzeitig bleibt die oberste Priorität für die NATO die Sicherheit und Freiheit der Alliierten. Unsere Bündnispartner im Osten sind durch die Ukraine-Krise und die erhöhten militärischen Aktivitäten Russlands, u.a. im Ostseeraum, verunsichert. Diese Sorgen müssen wir ernst nehmen. Daher hat die Allianz infolge des russischen Vorgehens in der Ukraine defensive Rückversicherungsmaßnahmen beschlossen. Diese sehen u.a. die Erhöhung der NATO-Präsenz vor. Dies geschieht durch eine vorübergehende Verlegung von Verbänden auf Rotationsbasis.

Eine dauerhafte Stationierung substantieller Kräfte im östlichen Bündnisgebiet wird auch künftig nicht angestrebt. Prioritär bleibt für uns die Einhaltung der NATO-Russland-Grundakte und der dort enthaltenen Selbstverpflichtung - keine permanente Stationierung substanzieller Kampftruppen. Daran hält die NATO weiterhin fest.

Mit freundlichen Grüßen
Team Steinmeier