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Frank-Walter Steinmeier
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Frage von Bernd C. •

Frage an Frank-Walter Steinmeier von Bernd C. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herrr Steinmeier,

werden Sie eine erneute Glaubwürdigkeitkrise der SPD verhindern, indem Sie einer Regelsatzerhöhung Grundsicherung im Alter und Hartz IV unter 32 Euro p.M. nicht zustimmen werden, bzw. nicht zustimmen lassen?

Gruß

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Christiansen,

in den Verhandlungen zwischen Bundesregierung und Opopsition über die Neuberechnung der Hartz-IV-Regelsätze hat die SPD nach monatelanger Blockade durch Schwarz-Gelb echte Fortschritte für Arbeitnehmer, für Arbeitslose, für Ehrenamtliche und für bedürftige Kinder erzielen können. Wir haben Mindestlöhne für 1,2 Millionen Beschäftigte durchgesetzt, in der Zeitarbeit, im Sicherheitsgewerbe und in der Weiterbildungsbranche.Hartz IV steigt rückwirkend zum 1. Januar 2011 um 5 Euro. Außerdem gibt es neben der regulären Erhöhung um die gestiegenen Lebenshaltungskosten zum 1. Januar 2012 eine Sonderanpassung um weitere 3 Euro. Aufwandsentschädigungen für Übungsleiter werden bis zu 175 Euro nicht mehr auf den Regelsatz angerechnet. Wir haben das Bildungspaket kräftig ausgebaut. 500.000 bedürftige Kinder werden zusätzlich am Bildungspaket teilhaben. 3.000 Sozialarbeiter können sich künftig um Kinder und Jugendliche an Schulen in sozialen Brennpunkten kümmern. Bedürftige Kinder erhalten ein kostenloses Mittagessen in Schulen, Kitas und Horten.

Das Ziel im Vermittlungsverfahren war klar: Wir wollten erreichen, dass das Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum und auf gleiche Teilhabe an Bildung und am gesellschaftlichen Leben tatsächlich erfüllt wird. Und wir haben gefordert, Armut auch dort zu bekämpfen, wo Menschen trotz Arbeit hilfsbedürftig sind. Die SPD hat von Anfang ihre Bereitschaft zum Kompromiss deutlich gemacht und durch konstruktive Alternativvorschläge in den Verhandlungen belegt, dass wir nicht an fruchtlosen Schaukämpfen, sondern am Ergebnis interessiert sind.

Herr Steinmeier glaubt deshalb nicht, dass der Verhandlungserfolg der SPD zu einer Glaubwürdigkeitskrise der SPD geführt hat - ganz im Gegenteil!

Mit freundlichen Grüßen, auch im Namen von Herrn Steinmeier

i.A. Dörte Dinger