Frage an Frank-Walter Steinmeier von Oliver L. bezüglich Gesundheit
Guten Tag Herr Steinmeier,
heute wurde in der WAZ ein Artikel veröffentlicht, nach dem Sie angeblich dafür plädieren Organspenden nur an Organspender abzugeben.
( Quelle: http://www.derwesten.de/waz/montagsoekonom/Organ-Spenden-nur-fuer-die-die-auch-spenden-id3653281.html )
Ich bin darüber mehr als irritiert.
Meinem Kenntnisstand nach sind so genannten "Risikogruppen" - unter anderem homo- und bisexuelle Menschen - von Blut-, Organ-, Knochenmarkspenden (etc.) ausgeschlossen.
Sollen diese Personengruppen dann auch keine Organe erhalten, ob wohl sie vielleicht spenden möchten?
Und wenn ja - wer kontrolliert ob ein Organempfänger selbst ein Spender ist - oder ggf. eine Risikogruppe angehört und lediglich nicht spenden durfte - aber wollte?
Allein rechtlich sehe ich hier schon etliche Probleme.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch -
Aber so lange man in Deutschland tatsächlich noch mit geschönten Statistiken des Robert-Koch-Institutes bzw. auf Grundlage von Empfehlungen des Paul-Ehrlich-Institutes homo- und bisexuelle Menschen von der Spende ausschließt, haben wir noch eindeutig genug Blut, Organe und Knochenmark.
Wie sonst kann man sich das erklären?
Mir persönlich ist es schnurzpiepegal, welcher sexuellen Orientierung mein Spender angehören würde.
Denn im Zweifelsfall bin ich glücklich, wenn es überhaupt einen Spender gibt und ich die Chance auf ein Überleben habe.
Da gehe ich das "Risiko", dass ein HIV-Test ggf. 5 Tage nach einer infektion ungenau ist und homo- bzw. bisexuelle Menschen angeblich sexuell "umtriebiger" sein sollen, gerne ein ---
Denn wer sagt mir, dass mein "hetero-Spender" letzte Nacht nicht mit seiner Bürodame essen bzw. im Rotlichtviertel unterwegs war...?
Sehr geehrter Herr Lenz,
der von Ihnen zitierte Artikel vom 5. September 2010 von Helmut Karl in "Der Westen" gibt keine Meinung von Herrn Dr. Steinmeier wieder, sondern bezieht sich ausschließlich auf den Vorschlag von Ökonomen.
Mit freundlichem Gruß
im Auftrag
Daniela Lerner