Frage an Frank-Walter Steinmeier von Rainer G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Steinmeier,
seufzend habe ich Ihr Konzept zur Kenntnis genommen. Spätestens seit der Ära Kohl laufen m.E. die Bemühungen der Regierenden bezüglich Abbau der Massenarbeitslosigkeit ins Leere! Richtiggehend fatal finde ich, wenn die SPD meint, mit i/Ihrer Agenda 2010 auch nur einen Schritt in die richtige Richtung getan zu haben. Zwar sind mehr Jobs(!) entstanden, diese in der Hauptsache dadurch, dass versicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse auf mehrere Köpfe verteilt wurden, bei denen die Arbeitgeber es schaffen, ihre (eigentlich vorhandene) soziale Verantwortung zu umgehen.
Warum fällt es Ihnen so schwer, sich um gerechte Lösungen zu bemühen? M.E. haben wir hier in Deutschland keineswegs ein strukturelles Problem, sondern lediglich ein Verteilungsproblem. Wir, nein, Sie sind nicht in der Lage, die Arbeit einigermaßen gerecht zu verteilen. Statt dass alle Noch-Arbeitnehmer bspw. auf 10% ihrer Arbeitszeit verzichten und somit den roundabout 10% Arbeitslosen zur Arbeit verhelfen, womit wir wirklich Vollbeschäftigung hätten, werden immer mehr Mitmenschen in den sozialen Abgrund gedrängt. Sie meinen, keiner wolle auf 10% Lohn verzichten? Brauchen sie auch nicht! Von den zur Zeit 4,2% Arbeitslosensatz, bräuchten bspw. so um die 3,5% nicht mehr bezahlt werden. Ein Prozent der letzten MwSt-Erhöhung (bei der Sie ja vor vier Jahren noch tönten: "Mit uns nicht!"), die zur Finanzierung des Arbeitslosenheeres verwendet wird, könnte ebenfalls den Arbeitnehmern zurück gegeben werden. Ebenso würden die Krankenkasenbeiträge sinken können, da eben mehr Beschäftigte einzahlen. Klar, das Selbe gilt für die Rentenversicherung sowie das Finanzamt. Insgesamt bräuchten die Arbeitnehmer meiner Schätzung nach auf maximal 3% bis 5% Lohn verzichten. Warum das nicht subventionieren? Statt der Autoindustrie, die nach dem Boom jetzt von einer viel größeren Flaute in die Knie gehen wird?
Danke und Gruß,
Gribs