Frage an Frank-Walter Steinmeier von Thomas D. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Steinmeier,
wie ich gehört habe ist Ihre Partei immer noch für Atomausstieg meine Frage ist wenn Deutschland auf alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden wie man die fehlende Energie erzeugen will?
eine Katastrophe ist fast ausgeschlossen
Wenn es ein geeignetes Endlager gäbe hätte man keine Probleme mit Atomenergie.
zudem Nachbarländer wie Frankreich auf Atomenergie setzen und diese entsorgen ihren Atommüll auch.
über eine Antwort freue ich mich sehr
mfg
Th.Dauß
Sehr geehrter Herr Dauß,
wir halten am beschlossenen – und mit der Energiewirtschaft vertraglich vereinbarten – Ausstieg aus der Atomenergie fest. In den vergangenen Jahren gab es so viele Pannen – in Brunsbüttel, in Krümmel, in der Asse, in Gorleben – dass niemand ernsthaft behaupten kann, Atomkraft sei sicher.
Es gibt keine andere Technologie mit einem vergleichbaren Gefährdungspotential. Kommt es zu einem GAU in einem Atomkraftwerk, sprengt das Ausmaß der Zerstörungen und Folgen jeden Vergleich. Der Reaktorunfall von Tschernobyl aus dem Jahr 1986 dokumentiert dies. Noch heute, 23 Jahre nach dem Unfall, leiden mehr als 2,4 Millionen Menschen an Folgeschäden. Mehr als 300.000 Menschen mussten in Folge des Unfalls umgesiedelt werden. Das alles zeigt: Atomkraft ist eine Hochrisikotechnologie.
Hinzu kommt die noch immer ungelöste Frage der Endlagerung: In keinem der 31 Staaten, die Atomenergie nutzen, ist ein Endlager für hochradioaktiven Abfall aus Atomenergie in Betrieb. Auch in Deutschland gibt es noch kein Endlager. Es gibt bislang noch nicht einmal einen geeigneten Standort für ein Endlager. Es wird in den letzten Tagen immer deutlicher, dass die Regierung Kohl Gorleben als Endlager durchgedrückt hat. Gegen den Rat der Experten, die den Standort für ungeeignet hielten.
Zum Thema Energieversorgung: Im Juli 2007 speisten zeitgleich sechs deutsche Atomkraftwerke keinen Strom ins Netz ein. Dennoch war die Versorgungssicherheit zu jeder Zeit gewährleistet. Deutschland konnte 2007 sogar 14 Milliarden Kilowattstunden Strom exportieren. Möglich wurde dies durch den starken Ausbau der Erneuerbaren Energien. Bei einem Verzicht auf Atomenergie entsteht also keine „Stromlücke“. Zu diesem Ergebnis kommt selbst der Monitoring-Bericht (Link: http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/M-O/monitoring-versorgungssicherheit-elektrizitaetsversorgung,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf – Seite 22-23 ) des atomfreundlichen Bundeswirtschaftsministeriums.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Frank-Walter Steinmeier Team