Frage an Frank-Walter Steinmeier von Rita S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Steinmeier!
Als ehemalige SPD-Stammwählerin, bin ich von "meiner" Partei sehr enttäuscht.
Ich fühle mich-wie viele andere ehemalige Wähler der SPD- verraten und verlassen.
Nun habe ich hier zwei Fragen, die sich mit unseren KIndern und Jugendlichen befassen.
Vertreten Sie auch die Interessen der jungen Erwachsenen UND die der älteren Generation?
MIt begüterten Eltern geht alles, mit "Rentner Eltern" , wie mein Mann und ich es sind,oder Hartz IV - Familie, ist man oft allein gelassen.
Das fängt bei der Bildung an und hört bei der Freizeitgestaltung auf.
Wenn unsere Kinder das Gymnasium besuchen, haben sie von Anfang an weniger Chancen, denn wir können uns keine teure Nachhilfestunden leisten,wenn es mal in einem Fach nicht so klappt.
Wir können unsere Kinder weder auf Schulfahrten, noch zu Auslandsaufenthalten schicken.
Wenn unsere Kinder sich an einer Schule nicht wohl fühlen, dürfen sie seit Neuestem nicht einmal wechseln, weil zwar der eine Schulrektor dem Wechsel zustimmt, der andere sich aber weigert, den betreffenden Schüler gehen zu lassen, weil es dazu angeblich "keinen Grund" gibt!
Was soll das? Gibt es hier nicht die freie Schulwahl bei den weiter führenden Schulen?
Seit wann dürfen Direktoren einen Schulwechsel bei einem erwachsenen (18) Schüler untersagen, wie bei einem Freund meiner Tochter geschehen?
Was werden Sie im Falle der Wahl, gegen die Studiengebühren, die unsere Kinder benachteiligen, unternehmen?
Gegen die Jugendkriminalität kann man nach meiner Erfahrung ,(ich habe viele Jahre ehrenamtlich mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet, in Kirchengemeinde und für das Jugendamt) auch nicht mit Kinderhorten und Ganztags- Schulen , gezielt vorgehen!
Man fühlt sich nur "abgeschoben", höre ich häufig, das mache aggressiv!
Für die Beantwortung meiner Fragen danke ich Ihnen im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
R. Schmidt
Sehr geehrte Frau Schmidt,
sie haben Recht: Gute Bildung darf nicht vom Einkommen der Eltern abhängen. Wir wollen, dass alle Kinder und Jugendliche die gleichen Chancen haben. Aus diesem Grund wollen wir in der kommenden Legislaturperiode das Schüler-BaföG stärken und es wieder zu einem Instrument des sozialen Ausgleichs ausbauen.
Zum Thema Studiengebühren: Die Erhebung von Studiengebühren liegt im Kompetenzbereich der Bundesländer. Derzeit gibt es in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Saarland Studiengebühren. Diese wurden von CDU/CSU-FDP Landesregierungen eingeführt. In keinem Bundesland, in dem die SPD an der Landesregierung beteiligt ist, gibt es Studiengebühren. Mit der Einführung von Studiengebühren errichteten Union und FDP bewusst finanzielle Bildungshürden und schrecken so viele talentierte Jugendliche vom Studium ab.
Wir meinen: Das kann sich unser Land nicht leisten! Die SPD war und ist gegen die Einführung von Studiengebühren. Für uns gilt: Ein Studium darf nicht am Geld scheitern. Wir stehen zu einem gebührenfreien Erststudium bis einschließlich zum Master. Daher gibt es auch in keinem der Bundesländer, wo wir an der Landesregierung beteiligt sind, Studiengebühren.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Frank-Walter Steinmeier Team