Portrait von Frank Spieth
Frank Spieth
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Frank Spieth zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Hans A. •

Frage an Frank Spieth von Hans A. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Spieth
Meine Frage ist: Wie stehen Sie dazu, daß Eltern, die sich entschieden haben ihre Kinder in eine Schule in freier Trägerschaft zu schicken, zwei mal Schulgeld bezahlen müssen, einmal über die Steuern und ein zweites mal über das Schulgeld? Würden Sie persönlich dafür einsetzen, daß diese Ungerechtigkeit gesetzlich geändert wird?

Zu dem evtl. Einwand, daß solche Eltern auch mehr Geld zur Verfügung haben, möchte ich konkret auf unsere Schule hinweisen, an der bestimmt genauso große soziale Unterschiede bestehen, wie an jeder andere Schule, es gibt dort gut verdienende Eltern, aber ein großer Prozensatz sind z.B. auch Sozialhilfeempfänger, haben aber trotzdem ihre Kinder in der Schule, weil sie es für richtig halten.
Eine gerechte Ordnung wäre, daß das Geld dem Kind folgt, egal wo es zur Schule geht, oder später studiert. Es soll nicht der Staat bestimmen, welcher Weg der richtige ist für die Kinder ist, sondern der Staat sollte meiner meinung nach das Recht auf Bildung gesetzlich sichern und den Rest den Eltern und den Bildungsinstitutionen überlassen.

Herzliche Grüße

Hans Arden

Portrait von Frank Spieth
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Arden,

ich bin ein Verfechter des schrankenfreien Zugangs aller zum öffentlichen Bildungssektor und vertrete die Auffassung, dass Bildung von der Allgemeinheit über Steuern finanziert werden muss. Dies gilt für frühkindliche und vorschulische Bildung genauso, wie für die allgemeinbildenden Schulen und die Berufausbildung sowie die Hochschulausbildung.

Der Trend, dass in allen Bildungseinrichtungen zunehmend Eltern finanzielle Beiträge leisten müssen, bis hin zu Studenten, die Studiengebühren zahlen sollen, wird von mir abgelehnt. Der schrankenlose Zugang zur Bildung ist eine der zentralen demokratischen Errungenschaften der Neuzeit. Diese Errungenschaften werden durch zusätzliche finanzielle Belastungen und durch soziale Spaltung gefährdet.

Neben dem kostenfreien Zugang kann nach meiner Auffassung kein Subsystem zusätzlich von der Gesellschaft steuerfinanziert werden. Dies ist dem Verantwortungsbereich jedes Einzelnen selbst überlassen.

Mit freundlichen Grüßen
Frank Spieth