Frage an Frank Spieth von Katrin E. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Spieth,
in den vergangenen Tageszeitungen war zu lesen, dass sich im Bereich der beruflichen Erstausbildung der bundesweite Trend des Rückgangs der zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze hartnäckig hält.
Die Wirtschaft wird immer wieder aufgefordert, ihrer Ausbildungsverantwortung nachzukommen, was aber offensichtlich nicht oder nur unzureichend passiert.
Welche Positionen und Ansichten vertritt Ihre Partei, um die Chancen junger Menschen nach der Schulausbildung zu verändern?
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Endert
Sehr geehrte Frau Endert,
es ist in der Tat zutreffend, dass trotz aller Appelle, die Anzahl der betrieblichen Ausbildungsplätze in den Unternehmen zurückgeht. Dies trifft auch in Thüringen zu. Es wird weitgehend übersehen, dass ein großer Teil der Ausbildungsplätze, die zur betrieblichen Ausbildung zählen, tatsächlich Ausbildungsplätze in über- und außerbetrieblichen Einrichtungen - die mit massiver öffentlicher Förderung geschaffen wurden - sind. Tatsächlich ist der Rückgang der betrieblichen Ausbildung noch größer als öffentlich dargestellt. Wir sind der Auffassung, dass nur eine umlagefinanzierte Berufsausbildung, in die die Unternehmen per Gesetz zur Ausbildungsabgabe einzahlen müssen, zu einer Lösung beiträgt. Es ist nicht einzusehen, warum Betriebe, die sich noch engagieren, alleine für die Kosten der Ausbildung aufkommen sollen, während der größere Teil die nichts an Berufsausbildung anbieten, nur die Nutznießer sind, ohne einen eigenen Beitrag zu leisten. Wir wollen den Unternehmen, die unter diesen neuen Bedingungen ausbilden, aus diesem Fonds eine Erstattung geben. Das halten wir für gerecht und es wird dazu beitragen, dass sich Unternehmen, die sich vor den Ausbildungskosten bisher scheuen, an der Ausbildung wieder beteiligen.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Spieth