Wie wollen sie nun endlich kurzfristig die Fernverkehrsanbindung für Chemnitz und ganz Südwest-Sachsen, die schon lange versprochen sind, realisieren und damit die Wirtschaft stärken?
Ist das Gebot der Eigenwirtschaftlichkeit, heißt die Fernverkehrszüge müssen Gewinn abwerfen, noch zeitgemäß im Hinblick auf die Umsetzung des Deutschlandtaktes, wo doch gerade der Bund als Verantwortlicher für den Fernverkehr sich oft verweigert, aktiv zu werden (siehe Chemnitz) und welchen Beitrag wollen sie für das Ändern leisten?
Sehr geehrter Herr P.,
für Ihre Frage über das Portal „Abgeordnetenwatch“ danke ich Ihnen und antworte gerne:
Zunächst möchte ich Sie für die sehr lange Zeit seit Ihrer Fragestellung um Entschuldigung bitten. Aufgrund der Koalitionsverhandlungen sowie personeller Umstellungen in meinen Büros, die mit einem Wechsel der Legislaturperiode einhergehen, komme ich erst jetzt dazu, die aufgelaufenen Fragen zu beantworten.
Zugleich kann ich Ihnen sehr positive Informationen übermitteln, die sich in den letzten Tagen und gerade vor wenigen Stunden ergeben haben:
Ich habe mich als Mitglied der Parlamentsgruppe Mitte-Deutschland-Verbindung (PG MDV) sehr gefreut, dass FDP-Bundesverkehrsminister Wissing in der vergangenen Woche mitgeteilt hat, dass die Fortführung der Planungen für die Elektrifizierung der MDV gesichert ist. Die Neubewertung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses ergab ein positives Ergebnis. Die PG MDV hat durch ihre Arbeit und durch das Einbringen von wichtigen Details für die Bewertung ihren Anteil an diesem positiven Ergebnis. Die Ampelkoalition macht also Tempo für Chemnitz! Die Anbindung nach Erfurt rückt nun in greifbare Nähe. Wir, die Mitglieder der PG MDV, werden das Projekt weiterhin begleiten, damit die Inbetriebnahme der Elektrifizierung zum Fahrplanwechsel 2028 gesichert ist.
Und seit dem heutigen Morgen ist es nun amtlich: Ab 12.06. bekommt Chemnitz nach 16 Jahren wieder Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn. Der Zweckverband Verkehrsverbund Mittel-Sachsen erteilte der DB Fernverkehr AG den Zuschlag für ihr Konzept einer Verlängerung der Intercity-Linie 17 von Warnemünde und Berlin über Dresden bis Chemnitz. Finanziert wird das Vorhaben vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA). 4-mal täglich soll dann ein Doppelstock-Zug zwischen dem Südwesten Sachsens und der Ostseeküste verkehren.
Ich spreche mich für eine sinnvolle Anbindung und Verbindung der Regionen durch den klimaschonenden Nah- und Fernverkehr der Bahn ein. Dazu leistet auch unsere Parlamentsgruppe einen positiven Beitrag.
Ihnen persönlich wünsche ich alles Gute und bleiben Sie gesund.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Müller-Rosentritt, MdB