Frage an Frank Müller-Rosentritt von Ingrid B. bezüglich Gesundheit
Guten Tag Herr Müller-Rosentritt,
ich habe eine Anfrage wegen der Corona-Politik in Sachsen. Es gibt da Einiges, was wir, mein Mann und ich ebenso wie viele unserer Mitmenschen, nicht verstehen.
Ich bin 72 Jahre alt und habe meine Corona-Impfung bereits erhalten. Mein Mann ist erst 62 (Priorisierungsgruppe 3) und möchte sich natürlich auch gern impfen lassen (außer mit AstraZeneca, was durch das Durcheinander bei der Bevölkerung in Misskredit geraten ist). Er ist behindert durch Rheuma (70 % G, Blutdruckpatient, kümmert sich um seinen 85jährigen Vater). Wir haben bisher keinen Impftermin über das offizielle Impfportal Sachsen und den Hausarzt (laut Aussage erhält er nur geringe Impfdosen und hat noch nicht mal alle Ü80 geimpft) erhalten können. In den Medien wird immer wieder erzählt, dass es mit dem Impfen jetzt schnell vorwärtsgeht. Unsere Kinder im Alter von 40-50, die in NRW und Baden-Württemberg leben, sind bereits seit längerem mit mRNA-Impfstoff geimpft, ohne dass da besondere Bedingungen vorlagen, außer PRG3, ebenso bei Bekannten in Thüringen. Im Fernsehen wurde gezeigt, dass in Köln ein Bus steht, wo sich jeder impfen lassen kann. Beim Impfportal, welches ich immer wieder kontaktiere wurde mir gesagt, dass es keinen Impfstoff mRNA für Erstimpfungen gäbe. In der FP von heute im Titelartikel steht, dass von diesen Impfstoffen laut Kassenärztlicher Vereinigung etwa 188.000 T Dosen mRNA nicht abgerufen wurden. Das verursacht einem schon eine Wut auf die Politik, von der man sich im Stich gelassen fühlt. Man weiß auch nicht, wohin man sich wenden kann, man verspürt eine Ohnmacht wie zu DDR-Zeiten. Was nützt ein Internet-Portal, wenn keine Impftermine/Impfstoffe zur Verfügung stehen, was macht diese Landesregierung für Ihre Bürger? Warum geht es hier mit dem Impfen nicht voran?
Im Hoffen auf eine Antwort verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Ingrid Bernitz
Sehr geehrte Frau Bernitz,
ich kann Ihre Bedenken und Sorgen gut nachvollziehen. Die sächsische Staatsregierung macht leider in der Impfkampagne keine gute Figur. Als Freie Demokraten setzen wir uns dafür ein, die Impfungen stark zu beschleunigen und auszuweiten.
Das beginnt bei der Verfügbarkeit von Impfstoff: Hier muss auf nationaler Ebene mehr beschafft werden, beispielsweise indem man nicht verimpfte Restbestände aus anderen Ländern beschafft. Auch das Impfen in den Impfzentren selbst könnte durch den Abbau von Bürokratie deutlich beschleunigt werden. Es ist unverständlich, warum das fleißige medizinische Fachpersonal mehr Zeit damit verbringen muss, Formulare auszufüllen und abzulegen, als mit dem Impfen selbst. Um Fälle zu verhindern, in denen Impfstoff unverbraucht liegen bleibt, fordern wir, dass sich impfwillige Bürgerinnen und Bürger digital im Internet schnell und unkompliziert registrieren können. Diese Impfwilligen sollten dann kurzfristig benachrichtigt werden, wenn Impfstoff übrig geblieben ist und direkt geimpft werden. Initiativen, wie Impfbusse und mobile Impfzentren, gerade auch für den ländlichen Raum, unterstützen wir.
Es zeigen sich ohnehin große Unterschiede in den verschiedenen Regionen Sachsens. Während in den großen Städten beispielsweise Schwierigkeiten bestehen, Termine in den Impfzentren zu bekommen, funktioniert hier häufig die Impfung durch die Hausärzte besser. Daran zeigt sich, dass die Einbeziehung der Hausärzte viel zu spät erfolgt ist. Um den Impfstau weiter zu entzerren fordern wir, dass Impfungen auch von medizinischem Fachpersonal anderer Arztpraxen (z.B. bei Zahnärzten oder Gynäkologen) oder allgemein von medizinischem Fachpersonal, unabhängig von den Arztpraxen, durchgeführt werden können. Sicherheit und Gesundheit gehen immer vor, aber insgesamt brauchen wir beim Impfen mehr Flexibilität und Kreativität.
Ich bedaure, dass es für Ihren Mann so schwierig ist, einen Termin zu erhalten. Deswegen möchte ich Ihnen, zumindest als weitere Möglichkeit, das Impfportal im Internet (https://sachsen.impfterminvergabe.de/) für eine Terminvereinbarung ans Herz legen. Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie sich gerne an mein Chemnitzer Wahlkreisbüro wenden. Sie erreichen die dortigen Mitarbeiter über die E-Mail-Adresse: frank.mueller-rosentritt.wk@bundestag.de.
Alles Gute für Sie und Ihren Mann und bleiben Sie gesund!
Mit freundlichen Grüßen
Frank Müller-Rosentritt
Mitglied des Bundestages