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Frage von Manfred B. •

Frage an Florian Pronold von Manfred B. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Pronold,

Sie sagten heute bei einem Wahlkampfauftritt in Landshut, dass es unanständig sei, für 6 Euro arbeiten zu müssen, weil man davon nicht leben könne.
Meine Fragen jetzt, was denken Sie persönlich, wie hoch der Stundenlohn sein sollte um davon leben und evt. auch eine Familie ernähren zu können?
Und wieviel bezahlt die SPD den Zeitarbeitern, die sie in ihren Ministerien bzw. in ihrer Parteizentrale beschäftigt?

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Burger

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Burger,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Mindestlohn, die ich gerne beantworte.

In Frankreich liegt der Mindestlohn inzwischen bei 8,03 Euro pro Stunde, in Großbritannien bei 7,36 Euro, in den Niederlanden bei 7,96 Euro, in Belgien bei 7,48 Euro, in Luxemburg bei 8,69 Euro.

Bei vergleichbaren Lebenshaltungskosten sollte meiner Ansicht nach ein Mindestlohn in Deutschland definitiv höher als 6 Euro/Stunde sein. Akzeptabel ist aus meiner Sicht die Forderung des Deutschen Gewerkschaftsbundes nach einem gesetzlichen Mindestlhn in höhe von 7,50 Euro. Die Frage, ob man davon leben kann, stellt sich über 2,5 Millionen Beschäftigten in Deutschland nicht, denn sie arbeiten für weniger!

Dank unseres Engagements gilt seit dem 01. Januar 2008 für Briefzusteller und –sortierer ein Mindestlohn zwischen 8 Euro und 9,80 Euro.

Ob Zeitarbeiter in Ministerien oder der SPD-Parteizentrale beschäftigt sind, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich kann als Beispiel aber auf den SPD-Bundesparteitag in Hamburg im Oktober 2007 verweisen:
Vor ihrem Parteitag hat die SPD Verträge mit den Messebetreibern abgeschlossen, die für den Personaleinsatz auf der Veranstaltung zuständig waren. Darin wurde festgeschrieben, dass für alle Beschäftigten ein Mindestlohn einzuhalten ist. Das war für uns selbstverständlich: Bei der SPD stimmt Reden und Handeln überein. Die Vertragspartner der SPD haben dann eine Unterfirma beauftragt, die Wachleute zu niedrigeren Löhnen beschäftigt hat. Damit wurden die Verträge gebrochen. Der SPD-Parteivorstand hat sofort gehandelt und die Löhne der Betroffenen aus eigener Tasche aufgestockt.

Für den von mir zu verantwortenden Bereich kann ich Ihnen versichern, dass der von mir o.g. Mindestlohn weit überschritten wird.

Mit freundlichen Grüßen

Florian Pronold