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Florian Bernschneider
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Frage von Jenny M. •

Frage an Florian Bernschneider von Jenny M. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Florian Bernschneider!

Das Medikament Contergan mit dem Wirkstoff Thalidomid, das 1957 von der in NRW ansässigen Firma Grünenthal GmbH auf den Markt gebracht wurde, hatte zu schwerwiegenden Missbildungen (Dysmelien) bei Neugeborenen geführt. Obwohl schon 1.600 Hinweise auf Missbildungen bei Neugeborenen bei Grünenthal eingingen, wurde das Medikament erst vom deutschen Markt genommen, als die Zeitung Welt am Sonntag 1961 in einem Artikel über mögliche Gesundheitsschäden durch Contergan berichtete. Bis heute ist die Firma Grünenthal nicht bereit, eine Entschuldigung gegenüber den Opfern zu erbringen. Conterganverbände betonen, dass sie die Opfer in ihrer Würde durch das Verhalten von Grünenthal verletzt sehen, da den Geschädigten die notwendigen finanziellen Mittel verweigert werden, die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben sind. Meine Fragen hierzu: Liegen Ihnen Informationen darüber vor, wie hoch eigentlich die Gewinne insgesamt waren, die Grünenthal bzw. seine Eigner, die Milliardärs-Familie Wirtz, mit dem Medikament Contergan gemacht hat? Wie stehen Sie zu der Auffassung von Contergangeschädigten, dass eine gerechte Entschädigung durch die Verursacherfirma Grünenthal mindestens die Höhe der Gewinne aus dem Verkauf von Contergan beinhalten sollte?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Müller,

der FDP-Bundestagsfraktion liegen keine solchen Zahlen vor und es gibt auch keine Zugriffsmöglichkeit der Fraktion auf solche Daten.

Gestatten Sie mir - bei allem Respekt vor Ihrem Anliegen und den damit verbundenen Fragen - die persönliche Einschätzung, dass die Höhe des Gewinns, den die Grünenthal GmbH mit dem Medikament Contergan vor mittlerweile 50 Jahren erzielt hat, heute von keinerlei juristischer Relevanz mehr ist und daher auch für künftige politische Entscheidungen unerheblich ist. Ich glaube auch nicht, dass es etwas am Schicksal der Betroffenen ändern würde, wenn diese Zahlen bekannt wären.

Persönlich würde ich es hingegen begrüßen, wenn sich die Firma Grünenthal bei den Opfern in Deutschland entschuldigen würde.

Wie Sie den Antworten meiner Fraktionskollegen auf Ihre Fragen zum Thema Contergan entnehmen können, wird sich die FDP-Bundestagsfraktion auch zukünftig für die Belange der Contergangeschädigten einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Florian Bernschneider