Wollen Sie für die Zukunft bei der Rentenversicherung was ändern? z.B. dass man mehr Rente bekommt.
Wir als junge Menschen haben ein wenig Angst, dass uns die Rente später nicht reicht, deswegen wollten wir Sie fragen, wie Sie die aktuelle Situation der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland bewerten und ob sie zufrieden mit dieser Situation sind? Was haben Sie vor zu tun, um sich für eine gesicherte Rente von uns einzusetzen?

Liebe Frau. P.
besten Dank für Ihre Nachricht.
Als Bundestagsabgeordneter für den Hochrhein und den Hochschwarzwald setze ich mich für eine stabile und verlässliche Altersvorsorge ein, die auch für kommende Generationen tragfähig bleibt. Dabei stehen wir vor der Herausforderung, das Rentensystem nachhaltig zu gestalten. Zuschläge für langjährig Versicherte bei der Rente liegt mir als Thema ebenfalls sehr am Herzen, da langjährige Versicherte einen wichtigen Beitrag zur Stabilität unseres Rentensystems leisten.
Wir haben in den letzten Jahren wichtige Schritte unternommen, um die Renten auch in der Zukunft zu sichern. So haben wir etwa die sogenannte „Mütterrente“ eingeführt, um die Leistungen für erziehende Eltern zu verbessern. Wir konnten auch Maßnahmen ergreifen, um langjährig versicherte Arbeitnehmer besser zu unterstützen. Besonders langjährig versicherten Menschen haben wir ermöglicht, früher in Rente zu gehen, wenn sie über viele Jahre hinweg in die Rentenkasse eingezahlt haben. Diese Maßnahme ist eine Anerkennung des langjährigen Beitrags zum Sozialsystem. Sie sind Teil unseres umfassenden Ansatzes, der das Rentensystem für alle Generationen stärkt.
CDU, CSU und SPD haben in der vergangenen Woche den Koalitionsvertrag vorgelegt. Unsere Parteien eint das Ziel, dass wir ein klares Bekenntnis zur Rentenversicherung abgeben. Folgendes haben wir verabredet:
Das Rentenniveau soll bei 48 Prozent über 2025 hinaus bis 2031 stabilisiert werden. Im Jahr 2029 sollen die Entwicklung des Beitrags und des Bundeszuschusses evaluiert werden, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Die Anerkennung von Erziehungsleistungen ("Mütterrente") ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Mütterrente III kommt.
Arbeiten im Alter machen wir mit einer Aktivrente attraktiv. Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht und freiwillig weiterarbeitet, bekommt sein Gehalt bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei.
Darüber hinaus führen wir die Frühstart-Rente für jedes Kind zwischen sechs und 18 Jahren, das in Deutschland eine Bildungseinrichtung besucht, ein. Wir halten im Sinne der Generationengerechtigkeit am Nachhaltigkeitsfaktor in der Rente fest.
Wir wollen die die Verwaltung insgesamt digitalisieren. Die Deutsche Rentenversicherung hat bereits eine Digitalstrategie auf den Weg gebracht.
Schließlich werden wir die Prävention und Rehabilitation stärken. Das Ziel muss sein, die Gesundheit und die Erwerbsfähigkeit der Menschen langfristig zu sichern.
Nur eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik, eine hohe Beschäftigungsquote und eine angemessene Lohnentwicklung ermöglichen es, dies dauerhaft zu finanzieren. Deshalb werden wir im Jahr 2029 im Hinblick auf diese Faktoren die tatsächliche Entwicklung des Beitrags und des Bundeszuschusses evaluieren, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen. In einer Rentenkommission werden wir bis zur Mitte der Legislatur, also 2027, eine neue Kenngröße für ein Gesamtversorgungsniveau über alle drei Rentensäulen prüfen.
Darüber hinaus braucht es das Folgende:
Die Rente muss für alle Generationen gerecht und zuverlässig sein. Uns leitet der Grundsatz der Leistungsgerechtigkeit: Wer gearbeitet hat und Beiträge gezahlt hat, muss mehr haben als jemand, der dies nicht getan hat. Deshalb werden wir langfristig sicherstellen, dass die gesetzliche Rente für Menschen, die 45 Jahre Vollzeit zum Mindestlohn gearbeitet und Beiträge gezahlt haben, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt haben, deutlich oberhalb der Grundsicherung im Alter liegt. Es braucht in der Rente differenzierte Lösungen.
Herzliche Grüße,
Ihr
Felix Schreiner