Lehnen Sie ein ICE-Werk bei Nürnberg ab, für welches Wald / Natur im erheblichen Umfang gerodet werden müsste?
Vor vielen Jahren hat eine Bürgerinitiative unter starker Beteiligung der Grünen eine Mülldeponie im Naturgebiet "Lach" zwischen Oberferrieden, Ezelsdorf, Unterferrieden und Postbauer-Heng verhindert. Das Gebiet grenzt wie ein grünes Band an weitere Naturräume und ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Anwohner. Am Wochenende werden sie viele Wähler der Orte beim Spaziergang / Sport / Radfahren in dem Bereich antreffen. Zudem gibt es im Wald eine Reihe recht unberührter Biotope (Naturweiher, Bachverläufe etc.). Dies alles würde bei der Umsetzung des geplanten ICE-Werkes am Standort "Ezelsdorf" einem Industriebau zum Opfer fallen. Wie ein riesiger Riegel würde das Werk in die Natur hineingebaut - Wald und Wiesen müssten weichen. Durch regelmäßige "Hupen"-Test wäre die Natur und auch die nahe Wohnbevölkerung massiv beeinträchtigt. Gerade die Grünen machen sich ja für den Erhalt von Naturräumen stark. Wie stehen sie zu dem Standort für das ICE-Werk? Lehnen sie es ab?
Sehr geehrter Herr Bauer,
ich stehe mit meiner Partei eindeutig zum Ausbau der Bahn. Eine Mobilitätswende braucht einen Ausbau der Bahn und der zentrale Standort bei Nürnberg wurde mir überzeugend dargestellt.
Wir GRÜNE haben in einer Studie jedoch aufgezeigt: Ein solches Werk kann und muss kompakter und mit weniger Fläche gebaut werden. Eine kleinere Planung muss dann noch weitere Alternativstandorte ins Verfahren bringen, bei denen weniger Druck auf den Bannwald, den Wasserschutz, auf die Landwirtschaft und die heimische Tierwelt entsteht. Dies schließt Standorte, die komplett im Wald sind, für mich aus.
Ein transparentes Verfahren muss dies gewährleisten - Kirchturmpolitik ist hier fehl amPlatze. Besonders brauchen wir einen Blick auf den Wald im Hinblick auf die vielen Projekte, die derzeit im Bereich Nürnberger Land/Roth Druck auf den Bannwald ausüben.
Mit besten Grüßen
Felix Erbe