Leider hat mich keiner gefragt, obich meine Daten Preis geben möchte-warum überlassen Sie diese Entscheidung nicht dem mündigen Bürger? DSGVO
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für ihre Frage.
Natürlich bleibt Datenschutz erst einmal jedem und jeder selbst überlassen. Aber in dem Maße, in dem heute Daten gesammelt werden, ist durchaus auch eine Gefahr für liberale Demokratien. Deshalb ist es wichtig, klare Regeln dafür zu setzen. Niemand verbietet Ihnen, Ihre Daten freizugeben – aber es kann eben auch niemand wirklich dazu gezwungen werden.
Heutige Digitalkonzerne haben Monopole und es ist kaum möglich, ohne diese auszukommen – Facebook, Instagram, Whatsapp, Google – alle diese Konzerne sammeln Daten, erstellen Profile, bestimmen z. B. welche Nachrichten wir zu Gesicht bekommen, welche Produkte uns angeboten werden, mit welchen politischen Positionen wir konfrontiert werden. Wir alle nutzen direkt oder indirekt diese Angebote.
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Konzerne nicht immer so verantwortungsvoll mit den Daten umgehen, wie man sich das als Nutzer oder Nutzerin wünschen würde. Noch dazu werden deutlich mehr Daten gesammelt, als tatsächlich notwendig sind. Deshalb sind Instrumente wie die DSGVO so wichtig: Sie setzen klare Regeln, sie zwingen zur Auseinandersetzung mit diesem Thema und sie stärken die Rolle der Verbraucherinnen und Verbraucher gegenüber diesen Digitalkonzernen. Sie sorgen damit für einen besseren Umgang mit unseren Daten.
Mit freundlichen Grüßen
Felix Döring