Frage an Falko Mohrs von Hartmut S. bezüglich Umwelt
Wann steigen wir aus dem "Biodiesel" aus?
Sehr geehrter Herr Schilk,
ich setze mich nicht dafür ein, kurz- oder mittelfristig auf Biokraftstoffe zu verzichten. Der Einsatz von Biokraftstoffen ist ein Beitrag dafür den Klimawandel zu bekämpfen und die Emissionen im Verkehrssektor zu senken. Außerdem macht uns diese Technologie weniger Abhängig von erdölreichen Ländern, auch das sehe ich als Vorteil.
Über 95% der Rohstoffe (Mais, Getreide, Zuckerrüben), die zur Herstellung von deutschem Bioethanol genutzt werden, stammen aus Europa. Mir ist bewusst, dass damit potentielle Lebensmittel für Mobilität verbraucht werden. Dies wird wahrscheinlich auch einen Einfluss auf die Lebensmittelpreise haben, dies ist aber nur einer von vielen Faktoren, die Lebensmittel verteuern. Beispielsweise haben auch die wachsende Weltbevölkerung, der steigende weltweite Wohlstand, Spekulationen und nicht zuletzt witterungsbedingte Ernteausfälle (die auch durch den Klimawandel verursacht werden) Einfluss auf die Lebensmittelpreise.
Der ausschlaggebende Grund für den Hunger auf der Welt ist nicht, dass es nicht genug Lebensmittel gäbe, sondern eine massive Verteilungsungerechtigkeit und damit verbundene Armut. Armut und Hunger dürfen dabei nicht gegen die Bekämpfung des Klimawandels ausgespielt werden. Beide Probleme müssen bekämpft werden, denn ein voranschreitender Klimawandel wird auch die Welternährung vor große Probleme stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Falko Mohrs