Warum werden im neuen Tierschutzgesetz Langstrecken-Tiertransporte in Nicht-EU-Länder nicht verboten und warum dürfen Tiere amputiert werden um sie an landwirtschaftliche Haltungssysteme anzupassen?
Wir setzen uns grundsätzlich für europäische Mindeststandards für den Tierschutz ein: Niedrige Standards dürfen kein Wettbewerbsvorteil sein. Dabei wollen wir der Situation der Landwirte gerecht werden. Ein vollständiges Verbot von Langstreckentransporten würde diese Betriebe erheblich wirtschaftlich schwächen und ihre Existenz gefährden. Wir wollen auch in Zukunft konventionelle Landwirtschaft und heimische Produkte für unsere Bevölkerung vorhalten können.
Dazu haben wir als Ampel-Koalition vor Kurzem das Agrarpaket auf den Weg gebracht. Es bringt verschiedene Neuerungen im Bereich des Tierschutzes und der Landwirtschaft mit sich. Dazu gehört unter anderem, dass bspw. Weidetierhaltung erweiterte Förderung erhält. Das Schwänzekupieren von Lämmern soll künftig verboten werden. Bei Ferkeln gelten konkretere Vorgaben für das Kupieren der Schwänze. Dabei umfassen die Maßnahmen zum Kupierverzicht schon jetzt insgesamt bessere Haltungsbedingungen und die Förderung von Alternativen.
Unser Ziel ist es, die Haltungsbedingungen gemeinsam mit der Landwirtschaft weiter zu verbessern, ohne diesen wichtigen Wirtschaftszweig zu gefährden. Damit setzen wir nicht auf kurzfristige Verbote, sondern auf langfristige Verbesserungen und nachhaltige Lösungen.